Veranstaltung

HANNOVER




Entgegen der jahrelangen Tradition wurde der diesjährige Protest-, Aktions- und Trauertag in Hannover nicht mit einer zentralen Veranstaltung begangen. Um größere Menschenansammlungen zu vermeiden, wurden szenetypische Treffpunkte von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen besucht. Dabei wurden unter anderem Masken, Getränke und Sandwiches verteilt.
50 der verteilten Nasen-Mund-Masken sind eine Spende der Nähwerkstatt „UNTER EINEM DACH“, die seit 2015 hilft, mit innovativen Konzepten Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Hannover und der Region sowie in die Stadtgesellschaft zu integrieren. Dieses Angebot steht für eine soziale, nachhaltige, faire und lokale Textilproduktion.

Am Nachmittag fanden im Stellwerk, bei der Fachberatungsstelle für Frauen „La Strada“, beim Bauwagen unter der Raschplatzhochbrücke und beim „Betreuten Wohnen Substituierter e.V.“ in der Warstraße kleinere Gedenkveranstaltungen statt.

Organisiert wrde das ganze wie die letzten Jahre vom Arbeitskreis Sucht, Drogen und Aids

 



Veranstaltung

BIELEFELD

BIELEFELD

Gedenken von und für die Szene in Bielefeld

Auch in diesem Jahr hatte das bewährte Bündnis aus Aidshilfe, Drogenberatung und JES Bielefeld die Szene wieder zu einer Gedenkfeier im Drogenhilfezentrum der Drobs geladen. Also keine wirklich öffentliche Veranstaltung. Wegen Corona war ohnehin kein größerer Rahmen machbar. In einer dadurch eher intimen Atmosphäre entwickelten sich – gemütlich bei Kaffee und Kuchen im Hof des DHZ – auch diesmal wieder angeregte Diskussionen, naturgemäß oftmals über die immer noch zu ideologisch verbohrte und daher verfehlte Drogenpolitik.

Andere Anwesende schienen eher in sich gekehrt und in melancholischen Stimmung. Was nicht verwundern kann, denn allzu viele gute Freundinnen und Freunde sind im vergangenen Jahr wieder verstorben. Ein gelungener Tag bei zudem idealen Wetterbedingungen, so unser Fazit.

JES Bielefeld



Veranstaltung

REGENSBURG

Fotos aus dem Alltag von Drogengebraucher*innen

Wie wahrscheinlich alle Organisationen, haben wir überlegt, wie wir unsere Aktionen zum 21. Juli „Corona-gerecht“ umsetzen können. Uns waren dabei zwei Schwerpunkte wichtig: Zum einen möglichst viele Menschen erreichen, denn es ist uns wichtig ins Gespräch zu kommen, um über die Situation von Drogenkonsument*innen, Missstände im Versorgungssystem und unsere Arbeit informieren. Zum anderen wollten wir auch Trauernden und Angehörigen die Möglichkeit bieten zu trauern und zu gedenken.

Aus diesem Grund war ein Teil unseres Teams an einem auffälligen Infostand in der Regensburger Innenstand an der Ecke zum Neupfarrplatz vertreten. Hier konnten sich Passant*innen über den Gedenktag und das diesjährige Motto „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein – ob mit oder ohne Corona/COVID 19“ informieren. Zusätzlich war am Pavillon eine Ausstellung von Fotos aus dem Alltag von Drogengebraucher*innen zu sehen.

Um 14 Uhr gab es für alle, die einen lieben Menschen verloren haben, die Möglichkeit im Rahmen einer Trauerandacht den verlorenen Menschen zu gedenken.

 

Tamara Hierl



Veranstaltung

LANDSBERG

Landsberger Suchthilfe gedenkt 263 bayrischen Drogentoten

 „Drogenabhängige sind Patienten und keine Kriminellen“, heißt es auf einem Schild, das am 21. Juli am Landsberger Hauptplatz die Blicke auf sich zieht. „Drogenkonsumräume retten Menschenleben“, skandiert ein anderes. Es ist der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen. 1.398 Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen von Drogenkonsum in Deutschland verstorben, 263 davon in Bayern. Letztere Zahl zeigt einen Anstieg von 28 Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Um ihnen zu gedenken und auf durch repressive Drogenpolitik vernachlässigte Möglichkeiten zur Hilfe aufmerksam zu machen, lud die Condrobs Suchthilfe Landsberg zur Kundgebung ein.

Viele Drogentode könnten verhindert werden

„Jedes Jahr müssen wir um Menschen, die wir auch aus unserer Arbeit persönlich kannten, trauern“, sagt Catherine Axiomakarou von Condrobs. Dabei seien viele Drogentode mit den richtigen Methoden vermeidbar. Zum einen sei es wichtig, opiatabhängigen Menschen flächendeckend Zugang zu Substitutionsprogrammen zu garantieren. Besonders im ländlichen Bereich gebe es zu wenige Ärzte, die suchtkranke Menschen auf diese Art unterstützen, erklärt Substitutionsärztin Dr. Ablaßmeier vor der Kundgebung:

Außerdem setzt sich die Landsberger Suchthilfe für Drogenkonsumräume. In manchen deutschen Städten wie Frankfurt, Berlin oder Hamburg gibt es solche Konzepte seit längerem. Sie helfen Drogengebraucher*innen beim Einstieg in die Suchthilfe und Sozialarbeiter*innen bei der Kontaktaufnahme zu Menschen, die sonst sie sonst schwer erreichen, argumentiert Condrobs. Axiomakarou weiß: „Konsumräume bewirken, dass Menschen weniger im Verborgenen konsumieren. So könnten wir diese Menschen viel gezielter erreichen und direkt Hilfe anbieten.“ In Bayern scheitert die Umsetzung der Konsumräume an der Staatsregierung.

„Du fehlst“

„Du fehlst“ ist die berührende Nachricht. „Dieser Tag steht im Zeichen des Gedenkens an verlorene Menschen“, sagt Catherine Axiomakarou, „aber er steht auch im Zeichen des Protests. Damit wir nicht im nächsten Jahr einen weiteren Anstieg an Verstorbenen betrauern müssen, braucht es endlich ein Umdenken!“

Quelle: www.condrobs.de



Veranstaltung

TÜBINGEN

Naloxon zum Überleben

Zusammen mit dem Kontaktladen Janus haben wir als Aidshilfe Tübingen-Reutlingen auf dem Tübinger Sternplatz eine Gedenkveranstaltung mit Musik, Beiträgen, Kaffee, Kuchen und einer Luftballon-Aktion am 21. Juli organisiert.  Mit mehr als fünfzig Besucher*innen – die meisten Drogenkonsument*innen – war die Veranstaltung sehr gut besucht. Aidshilfe-Mitarbeiter Thomas Pfister hat vor der Luftballon-Aktion in seinem Redebeitrag die Namen der acht verstorbenen Drogenkonsumenten des vergangenen Jahres verlesen.  Diese Verstorbenen, deren Tod teilweise zumindest hätte vermieden werden können, sind auch der Grund für die aktuelle Naloxon-Initiative der Aidshilfe Tübingen. Naloxon ist ein wichtiger Baustein zur Verhinderung von Toten bei Drogenunfällen. In den Naloxon-Workshops werden Drogenkonsument*innen in der Anwendung des Überdosierungsmedikaments Naloxon eingewiesen.  Ca. hundert Drogenkonsument*innen in der Region, so Thomas Pfister, haben diese Schulungen bereits durchlaufen und im Anschluss ein Nasenspray bekommen. Bei der Gedenkveranstaltung konnten sich die Besucher*innen mit individuellen Überlebensbotschaften fotografieren lassen.

Der Sternplatz in Tübingen als Ort ist bewusst gewählt: der zentrale Platz ist ein wichtiger Treffpunkt für Menschen mit Drogenproblemen, aber auch ein beliebter Ort für viele andere Tübinger*innen.

Das Orgateam des Gedenktages

 



Veranstaltung

NÜRNBERG

Feierstunde in der Lorenzkirche

Anlässlich des Internationalen Gedenktages für Drogentote haben mehrere Gruppen, Vereine und Privatpersonen in der Nürnberger Lorenzkirche eine Gedenkfeier abgehalten. Im Jahr 2019 starben in Nürnberg 34 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums.  An der Gedenkfeier in der Nürnberger Lorenzkirche beteiligten sich der Jugend- und Drogenhilfeverein mudra, die Elterngruppe verstorbener Drogenkonsumenten sowie die Klara- und die Lorenzkirche. In der Gedenkfeier mit dem Titel „Ein Leben für ein Päckchen H“ kamen unter anderem neben Drogenkonsumenten selbst, auch Eltern von verstorbenen Drogenabhängigen zu Wort.

 

Erinnern an die 34 Drogentoten in Nürnberg im Jahr 2019

Zudem erinnerten die Organisatoren an jeden einzelnen der 34 Drogentoten in Nürnberg im Jahr 2019. Sie schrieben die Namen der Männer und Frauen auf Steine. Die Steine, die dann an einem Denkmal bei der Klarakirche abgelegt werden sollen. Die Veranstaltung sollte auch der Besinnung dienen, so Kerstin Brauer vom mudra-Organisationsteam. Aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen war die Teilnehmerzahl an der Gedenkfeier in der Lorenzkirche begrenzt.

Br24 redaktionell gekürzter Beitrag;   Filmbeitrag unter shorturl.at/dAMQS

Neues Drogenhilfezentrum für Nürnberg – mit Konsumräumen?

Der Sohn von Claudia Ströhl ist bereits vor Jahren den Drogen zum Opfer gefallen. Ein geplantes Drogenhilfezentrum soll die Situation bald verbessern. Elf Jahre ist Florian jetzt schon tot. Claudia Ströhl hat ihren Sohn ans Heroin verloren. Der damals 24-Jährige starb an einer Überdosis auf der Toilette eines Nürnberger Schnellrestaurants. Hätte es damals spezielle Drogenkonsumräume in der Stadt gegeben, so die Mutter, wäre vielleicht alles anders gelaufen und Florian hätte noch gerettet werden können. Sie wünscht sich für das von der Nürnberger Rathaus-Koalition geplante Drogenhilfezentrum Konsumräume, wie sie in sechs anderen Bundesländern bereits existieren.

Überwachter Konsum in Drogenkonsumräumen

In Drogenkonsumräumen können Abhängige unter medizinischer Aufsicht und hygienischen Bedingungen Drogen konsumieren. Außerdem sollen sie dort Hilfe zum Ausstieg aus der Sucht bekommen. Norbert Wittmann von der Drogenhilfe „mudra“ hält solche Räume für dringend nötig. Es würde den Drogenkonsum auch größtenteils aus dem öffentlichen Raum verbannen. Die „mudra“ sitzt bei den Planungen für das Drogenhilfezentrum mit am Tisch. Bis Ende Dezember soll ein Konzept entwickelt sein und dann dem Sozialausschuss vorgelegt werden.

Bayerische Staatsregierung lehnt Konsumräume ab

Ob in dem Drogenhilfezentrum tatsächlich auch Konsumräume integriert werden, hängt vor allem davon ab, ob die bayerische Staatsregierung ihre strikte Ablehnung aufgibt, denn die muss das Nürnberger Konzept absegnen.  Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml von der CSU sieht Drogenkonsumräume weiterhin kritisch, man müsse Süchtigen eng zur Seite stehen, vor allem aber auf Prävention, sowie Substitutionsmöglichkeiten setzen, so Huml gegenüber dem BR

Quelle Bild und Text br24

 

 



Veranstaltung

RHEINE

Mit dem Rad zu den Gräbern der Verstorbenen

Wie in den vergangenen Jahren veranstaltete die Jugend- und Drogenberatung, zum 21.Juli eine Gedenkaktion, um öffentlich auf das Thema „Drogentot“ auch in Rheine aufmerksam zu machen.
Mit einem Infostand auf der Emsbrücke, der Haupteinkaufsstraße in Rheine, erinnerten die Mitarbeiter*innen an die an den Folgen des Drogenkonsums gestorbenen Klienten*innen
Schwarze Luftballons, an weißen Steinen befestigt, die  jeweils einen Namen einer/s Verstorbenen trugen, säumten die Brücke und stießen auf große Interesse bei den Bürgern der Stadt.

Der zentrale Veranstaltungsort machte sich deutlich auf die Menge der erreichten Personen bemerkbar. Alle Mitarbeiter*innen waren in schwarz gekleidet und verschenkten an die Passanten Gedenkbänder oder eine weiße Rose. Ein großes Banner wies im Hintergrund auf den Anlass der Aktion hin.

Im Vorfeld hatte die Presse einen Bericht zum Tag und zum Thema der Veranstaltung veröffentlicht.

Im Kontaktladen „Café Relax“ wurde schon am Vormittag per Powerpoint Präsentation, mit Namen und Bildern an die Verstorbenen erinnert.

Da Corona eine größere Veranstaltung in den Räumen des Kontaktladen verhinderte, ist für die anstehende Woche eine Fahrradtour zu verschieden Gräbern unserer Verstorbenen geplant. Hierfür haben sich zahlreiche Klienten angemeldet.

Bernard



Veranstaltung

UNNA

Drogenhilfe und JES gemeinsam am 21. Juli 2020

Bereits einen Tag vor dem Gedenktag wurde in einer Gemeinschaftsaktion von LÜSA und JES ein Banner mit dem Namen verstorbener Drogengebraucher_innen der Jahre 1997 bis 2020 im Stadtpark nahe des Treffpunkts der Drogenszene aufgehängt.

Das Banner wird seine weitere Verwendung an der LÜSA-Villa finden, wo auch das Foto gemacht wurde

Am 21.07. begannen um 11.30 Uhr die Kirchenglocken in Unna zu läuten. Verschiedene Mitarbeiter_innen des LÜSA Projektes DAWO gedachten in Reden sowohl verstorbenen Mitarbeiter_innen als auch verstorbenen Drogengebraucher_innen.

Zum <Ausdruck des Gedenkens wurde ein Olivenbaum gepflanzt. Anschließend hatten verschiedene Drogengebraucher_innen wie Betty, Heinz und ich selbst die Möglichkeit ein paar Worte zu sagen.

Mit Gegrilltem sowie Kaffee u Kuchen u diversen Softdrinks war es zusammengefasst ein besinnliches Miteinander!

Björn

 

 



Veranstaltung

WÜLFRATH/METTMANN

Aufgrund der Hygienevorschriften und der Personenzahlbegrenzungen  durch den Coronavirus findet die Aktion zum Gedenken an verstorbene Drogenkonsument*innen in einem kleinen Rahmen statt.

Die Mitarbeitenden der Suchthilfe und der Wohnungslosenhilfe für den Caritasverband für den Kreis Mettmann e.V. laden am Dienstag, den 21.Juli 2020 zum Kirchplatz der St. Lambertus von 13:30Uhr bis 14:30Uhr zum Gedenken ein.

Um 14:00 Uhr werden die Kirchenglocken geläutet und den Verstorbenen gedacht. Gemeinsam mit unseren Klient*innen wurden sogenannte „Hoffnungssteine“ bemalt, und vor der Kirche werden vor der Kirche ausgelegt, diese können dann mitgenommen  werden.

Wir würden uns freuen, wenn die Steine weiträumig verteilt werden, sodass symbolisch auch das Gedenken an die verstorbenen Drogengebraucher*innen hinaus in die Welt getragen wird.

Datum:  21.07.2020
Ort:         St. Lambertus Gemeinde
Zeit:        13:30Uhr – 14:30Uhr
 

 



Veranstaltung

HALLE

„Gedenken und Protest vor der drobs Halle am Franckeplatz“

Zum internationalen Gedenktag am 21.07.2020 hat die drobs Halle in Kooperation mit der DHV Halle-Saalekreis sowie der CSC Halle -Saalekreis e.V. zum Gedenken vor der Beratungsstelle geladen.

Erneut war die drobs Halle mit ihrem Partyprojekt „Nightline“ vor Ort, um sachliche Informationen zu illegalisierten Substanzen zu streuen und Safer-Use-Beratung anzubieten. Am DHV Infostand gab es umfangreiche und vielfältige Informationen zum Thema Hanf sowie ein Quiz.

Neben unseren Infoständen gab es für neugierige PassantenInnen die Möglichkeit, sich zur Thematik auf unserer Bodenzeitung anonym und kritisch zu äußern.

Um in Zukunft weiterhin viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren ist es uns wichtig, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

Wir gedenken den 1398 verstorbenen Drogengebrauchern in Deutschland.



Veranstaltung

BRAUNSCHWEIG

BRAUNSCHWEIG

Nicht die Worte, die Menschen zählen

Alex, Andreas, Felix… „  während die Geräusche der Stadt zum Windmühlenberg zwischen Oker, Schienen und Straße heraufwehen, liest Pfarrer Henning Böger Namen vor, die auf Holzkreuzen   stehen. Menschen, die zwischen dem 21. Juli 2019 und dem 21.Juli 2020 im Zusammenhang mit Drogenkonsum gestorben sind.

,,  …  Nils, Christian, Claudia … „ Es fängt schon damit an, wie wir von ihnen reden. Es sind Drogentote. Hier aber, am „Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher“, der immer am 21. Juli begangen wird, sind es vor allem  Menschen, um  die wir trauern, Menschen im Bannkreis  von   Drogensucht.  Vor der Zeit gestorben.

Thomas Fabian sprach auf dem Windmühlenberg Foto Bernward Comes

, … Mirco, Carsten … „ Es ist nicht nur eine Auseinandersetzung  um die richtigen Worte, es ist auch  eine um   die   richtige   Strategie.   ,JES“ heißt eine der  Organisationen, die heute  den Freiluft­Gottesdienst der St.­Magni­Gemeinde mit ausrichten, in deren Beritt der Windmühlenberg  als  Brennpunkt der Drogenszene liegt.

Blumen und Namen. Besucher konnten von den 16 in Braunschweig verstorbenen Abschied nehmen

,,  …  Sascha, Timo, … „ Auch die Drogenberatungsstelle und das Café Relax des Paritätischen und die Aidshilfe Braunschweig sind im Rondell  auf dem Windmühlenberg beim  Gedenktag dabei,  unterstützen, helfen. Verschiedene Strategien und Begrifflichkeiten für eine gemeinsame Sache.  Hilfe! Zwischen Prohibition und Prävention, Akzeptanz und Abstinenz, Gebrauch und Missbrauch gibt’s aber vor allem: Trauer und Ratlosigkeit.

,, …  Angelika, Rolf … „ Die Zahl der Drogentoten spricht eigentlich eine klare Sprache. ,, … Hartmut, Bernd  …“ Die nicht vergessen sind, sagt Henning Böger. Die Gemeinde steht hinter dieser wichtigen, notwendigen Arbeit, die Menschen in den Blick nimmt, die im Leben auch viele glückliche Momente hatten.  Böger erzählt die Geschichte von der aufsummierten Lebenszeit aus    Glücksmomenten. „. Renate und Martin…“ 16 Drogenopfer in Braunschweig in einem Jahr. Die sterben nicht alle an  der Überdosis,  sondern  oft  an   Folgeerkrankungen, sagt Thomas Fabian vom Vorstand der Aidshilfe.

Braunschweiger Zeitung 21.07.2020 von Henning Noske; redaktionell gekürzter Beitrag



Veranstaltung

JENA

Gedenken am 21 Juli in Jena

Täglich sterben weltweit hunderte Menschen an den Folgen des Konsums illegalisierter Drogen.

Wir, die Suchtberatungsstelle der Stadt Jena, veranstalteten gemeinsam mit der Hilfe zur Selbsthilfe, der Aidshilfe und dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Jena an diesem Gedenktag eine stille Aktion zum Gedenken der Thüringer Drogentoten. (mit Kerzen, Luftballons und Gedenkbanner in der Jenaer Innenstadt)

26 Menschen, davon 23 Männer und 3 Frauen starben 2019 offiziell in Thüringen an den Folgen des illegalisierten Drogenkonsums. Wir gehen jedoch von einer höheren Dunkelziffer aus.

Ina Karsten



Veranstaltung

SCHAFFHAUSEN (Schweiz)

Gedenken in der Heroinambulanz

In der Abgabestelle für die Heroingestützte Behandlung in der Schweiz, stand ein sehr schön dekorierter Bilderrahmen, in dem eine Liste mit den Patienten eingearbeitet war, die seit Bestehen der HeGeBe Schaffhausen verstorben sind. Das Arrangement dort wurde übrigens von der Leiterin der Einrichtung umgesetzt.

Ferner gab es die Möglichkeit für die Patient_innen und Mitarbeiter_innen ein Teelicht anzuzünden um an verstorbene zu erinnern  Die vom JES Bundesverband bereitgestellten JES Armbänder stießen auf großes Interesse. Diese Veranstaltung war klein und fein und gab jedem die Möglichkeit auf die Weise zu gedenken ( oder eben auch nicht) wie er/sie wollte. Es bleibt abzuwarten ob es auch Interesse bei den Patient_innen gibt diese Aktion in Schaffhausen ein wenig auszuweiten und in die Öffentlichkeit zu tragen.

Janka

 

 

 



Veranstaltung

MANNHEIM

„Wider dem anonymen Sterben“

Wir, die Mitarbeiter_innen des Drogenvereins Mannheim e.V. gedenken am 21.07.2020 allen verstorbenen Drogenkonsument_innen und ihren Hinterbliebenen.

Wir vergessen Euch nicht!

Das Gesamtteam des Drogenvereins Mannheim e.V.

 

In Mannheim verstarben seit dem letzten Gedenktag 9 Personen an den direkten und indirekten Folgen ihres Drogenkonsums.  Der 21. Juli ist nicht nur ein Tag des Gedenkens und des Trauerns, sondern auch ein Tag, um öffentlich auf die Folgen des Drogenkonsums hinzuweisen.

Der Drogenverein Mannheim e.V. beteiligte sich mit drei Aktionen. Weithin sichtbar wurde über das Display eines Mannheimer Hochhauses auf den Gedenktag aufmerksam gemacht. Die Einspielung erschien über  den gesamten Tag.

 

Die Konkordienkirche und der Drogenverein Mannheim e.V.  luden am 21. Juli um 11 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst ein. Natürlich stand die Kirche an diesem, wie auch an allen anderen Tagen im Jahr, für alle Menschen offen! Pfarrerin Anne Ressel erinnerte gemeinsam  mit einem Imam von der Yavuz Sultan Moschee an die Verstorbenen. Im Anschluss an den Gottesdienst gingen wir mit Interessierten in den Dialog  und thematisierten, unter welchen meist unwürdigen Bedingungen Drogengebraucher_innen leben und  sensibilisierten dafür, dass das Thema Drogentod leider immer präsent ist. Auch in der Neckarstadt West wurde der Verstorbenen gedacht. Die Kirchenglocken der Lutherkirche läuteten von 10:55 bis 11:00 als Zeichen der Anteilnahme.

Als dritte Aktion wurde an der Hausfront des Drogenvereins in K3, 11-14 ein Transparent mit den Vornamen der verstorbenen Drogenkonsument_innen der Stadt Mannheim angebracht.

DHV Mannheim



Veranstaltung

DORSTEN

Gedenken an über 90 Drogentote mit einem Gottesdienst

Seit neun Jahren begeht das Café Kick diesen Gedenktag. Das vom Caritasverband seit 1994 unterhaltene Café im Caritas-Gebäude am Westgraben ist Treffpunkt für Drogenabhängige und Rekonvaleszenten im Methadon-Programm sowie Anlaufstelle für illegale Drogen konsumierende Bürger. Zum Gedenken an die bisherigen über 90 Drogentoten von den 1970er-Jahren bis heute ist im Café ein Gedenkbaum aufgestellt mit Blättern, die mit Namen versehen sind und an die Drogentoten erinnern (Foto).

Wegen der Corona-Pandemie darf 2020 ein solches Zusammensein nicht stattfinden. Stattdessen gibt es einen Gedenkgottesdienst in der Klosterkirche der Franziskaner mit Pater Heribert Arens, Angehörigen und Klienten. Denn in den letzten 12 Monaten verstarben in Dorsten aufgrund ihres langjährigen Drogenkonsums bzw. an Folgekrankheiten vier Personen. Im ökumenischen Gottesdienst werden Steine mit den Namen der Verstorbenen um den Altar auf einem Tuch arrangiert. Der Pater liest für die Verstorbenen die Messe.

Anlässlich des Drogentotengedenktages wird in den Medien deutschlandweit über Schicksale Drogen konsumierender Menschen berichtet, um so über die lokalen Aktionen hinaus eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu erreichen.

 

20.07.2020 Auszüge aus Dorsten Transparent von Wolf Stegemann