Veranstaltung

METTMANN

Wir denken an euch

Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders. Doch natürlich war es uns ein großes Anliegen auch im Jahr, wo Corona die Welt auf den Kopf stellt, den verstorbenen Klient*innen zu gedenken. Pünktlich um 14:00Uhr läuten die Glocken der St. Lambertus Kirche in Mettmann. Alle Anwesenden auf dem Kirchplatz nutzten dieses Zeichen, um an ihre verstorbenen Freunde, Familienmitglieder oder Klienten*innen zu denken. Zum Andenken und Gedenken haben bereits vorab einige Klient*innen sogenannte Hoffnungssteine vorbereitet.

Diese bunten und beschriebenen Steine finden mit jedem, der einen mitnimmt oder in der Stadt verteilt ihren Weg in die Welt. Dieses symbolische Weitertragen des Gedenkens wirkt tröstend und schenkt Hoffnung für jeden einzelnen. Auch im kleinen Rahmen wurde deutlich, dass ein gutes Miteinander, ehrliches Gedenken und hoffnungsbringende Gespräche uns alle ein Stück weiter zusammen bringen.

Friederike Hegemann



Veranstaltung

MARSBERG

Gedenken auf dem Wochenmarkt

Seit 2012 haben wir von JES in Marsberg verschiedene Aktionen zum Gedenktsag für verstorbene Drogenkonsument/Innen ins Leben gerufen.

Dieses Jahr fand leider kein Gedenkgottesdienst statt-den wir in den letzten Jahren etabliert hatten-weil die Klinikkirche der LWL,wo dieser jeweils stattfand,. noch nicht wieder für Gottesdienste freigegeben ist.

Glücklicherweise bekamen wir die Erlaubnis, im Rahmen des Marsberger Wochenmarktes am 22.7. von 7 bis 12 Uhr eine Mahnwache abzuhalten, um unserer verstorbenen Freunde und Angehörigen zu gedenken.

 

Cora Meister von JES Marsberg

Aufgrund von Corona und Ferienzeit war die Resonanz in der Bevölkerung deutlich geringer als in den letzten Jahren, doch kamen einige Interessierte zu Gesprächen und um sich zu informieren.

Für zwei kürzlich Verstorbene wurden dann noch Kerzen angezündet und gegen Mittag -zum Ende des Marktgeschehens – beendeten wir die Mahnwache und räumten unseren Platz.

Am Montag den 20.7. hatten wir in Meschede, der nächst größeren Kreisstadt, eine kleine „Vorabendfeier“ mit anschließender Diskussionsrunde. Wir hoffen, dass nächstes Jahr die Corona Krise vorüber ist und wir den Gedenktag dann wieder größer und ansprechender gestalten können

Cora



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MÜNSTER

Trauer und Forderungen in Münster

Wie jedes Jahr veranstaltete INDRO am 21. Juli 2020 einen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. Aufgrund der schwierigen Bedingungen unter der Corona-Pandemie konnte die diesjährige Trauerveranstaltung nicht wie gewohnt auf der offenen Drogenszene am Bremer Platz stattfinden, sondern sie musste im Cafébereich des INDRO unter strenger Beachtung spezifischer Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Es wurden Kerzen aufgestellt und eine spezielle Trauerecke mit einem Kondolenzbuch zum Gedenken an die Verstorbenen eingerichtet.

In Deutschland starben 2019 laut Polizeistatistik 1.398 Menschen aufgrund illegalisierten Drogenkonsums, in Nordrhein-Westfalen waren es 292, in Münster acht. Die niedrige Zahl an in Münster verstorbenen Drogenabhängigen verdeutlicht zwar den Wert des sehr gut vernetzten lokalen Hilfesystems, es darf aber keineswegs ein Weiterentwicklungsstopp eintreten, denn acht Menschenleben sind acht Menschenleben zu viel. Zudem werden Todesfälle aufgrund von Folge- und Begleiterkrankungen des Schwarzmarkt-Drogenkonsums statistisch nicht berücksichtigt. Doch physische und psychische Erkrankungen der Drogenabhängigen nehmen zu – eine Problematik, die durch die Corona-Krise noch vehement verschärft wird.

Da der Gedenktag nicht nur als ein Tag der Trauer gedacht ist, sondern auch den Drogenkonsument*innen die Möglichkeit bieten soll, Kritik am Status quo von Drogenpolitik und Drogenhilfe zu äußern, durften Banner am Drogenhilfezentrum von INDRO angebracht werden. Die Drogenabhängigen führen darauf die Todesfälle auf weiterhin bestehende Versorgungslücken, zunehmende Wohnungsnot und fortschreitende Ausgrenzung und Ignoranz zurück. Sie fordern deshalb bezahlbaren Wohnraum (über 30% der Szenezugehörigen in Münster sind wohnungslos), die Tolerierung der Drogenszene am Bremer Platz, eine Erhöhung der Zahl an Konsumplätzen im Drogenkonsumraum und von Beratungsplätzen sowie die Einrichtung einer in Münster dringend benötigten Diamorphinambulanz.

Ralf Gerlach



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MAINZ

Café Balance gedenkt verstorbenen Drogengebraucher_innen

Im Café Balance Mainz haben wir dieses Jahr, gemeinsam mit Klient*innen, eine Gedenkwand aufgebaut. Darauf wurde den Menschen, die wir in den Jahren 2019 und 2020 verloren haben, gedacht. Zusätzlich konnten Klient*innen auf weiteren Zetteln die Namen derjenigen schreiben, die ihnen an diesem, wie an vielen anderen Tagen fehlen. Viele haben mit ihren Unterschriften ein Zeichen des Gedenkens für die Verstorbenen gesetzt.

Der Gedenktag stand dieses Jahr bei uns nicht im Zusammenhang mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion, sondern führte zu einer Atmosphäre des gemeinschaftlichen Erinnerns. Es wurde schweigend vor der Wand gestanden, es wurde über die Verstorbenen gesprochen und die Wand wurde gemeinsam erweitert.

Neben der Aktion im Café Balance selbst wurden auch weiße Rosen und eine Kerze an unserem Gedenkstein in der Nähe aufgestellt. Was auf dem Stein geschrieben steht, wurde auch in den Gesprächen an diesem 21. Juli 2020 wieder deutlich:

Nicht Menschen sterben: Welten hören auf.

(Jewgeni Jewtuschenko)

Willi Claasen



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KEMPTEN

Aufgrund der aktuellen Situation wurde dieses Jahr in Kempten der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher in kontaktloser Form begangen. Bereits mehrere Wochen vor dem Gedenktag hingen großformatige Banner mit dem Hinweis auf den Gedenktag an mehreren Stellen der Stadt aus.

Am 21. Juli erschien eine von der Anlaufstelle Talk Inn und der Suchtfachambulanz Kempten gemeinsam aufgegebene Gedenk-Anzeige in der Allgäuer Zeitung.



Veranstaltung

KASSEL

Aidshilfe, JES und Drogenhilfe gedenken verstorbenen Drogengebrauchern in Kassel

Trotz COVID-19 wurde auch in Kassel wieder unser Gedenktag am 21. Juli zelebriert, diesmal sogar an zwei Orten: Nämlich am Gedenkstein am Holländischen Platz und am Café Nautilus, in enger Kooperation mit der gleichen Aktion –

Trotz Coronaeinschränkungen und einer kleineren Runde wie üblich war es eine sehr gelungene und auch sehr öffentlichkeitswirksame Aktion. Noch immer bleiben viele Passanten an den laminierten Schildern mit den leicht anonymisierten Namen der 18 verstorbenen Menschen in Kassel stehen, halten inne und fragen nach. Auch unser Gedenkstein, der seit einem Jahr an dieser Stelle seinen Platz gefunden hat, ist so mehr in den Blick gerückt worden.“

Daniel



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Bad Hersfeld

Mehr Drogentote im Kreis Hersfeld-Rotenburg

Fünf Drogenabhängige sind 2019 und im ersten Halbjahr 2020 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gestorben. Das sind 0,4 Prozent aller Drogentoten in Deutschland.

Diese Zahl finden Kerstin Blüm, Leiterin des Beratungs- und Behandlungszentrums für Abhängigkeitserkrankungen im Diakonischen Werk Hersfeld-Rotenburg (BBZ), und ihre Kollegin Maria Kramm erschreckend. „Früher war es nur ein Todesfall, maximal zwei Fälle im Jahr“, sagt Blüm.

Drogentodesfälle durch Schließung der Substitutionsambulanz?

Sie ist überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den Todesfällen und der Schließung der Substitutionsambulanz zum Jahresende 2019. Die corona-bedingten Beschränkungen hätten die Situation zusätzlich verschärft, ergänzt Maria Kramm. Sie kümmert sich um diejenigen Drogenkranken, die mithilfe eines Ersatzstoffes, also einer Substitution, ohne illegale Drogen leben wollen.

83 Personen waren im vergangenen Jahr Klienten der Substitutionsambulanz. Sie erhielten dort nicht nur ihren Ersatzstoff, sondern hatten regelmäßigen Kontakt zu Maria Kramm, die für die psychosoziale Betreuung zuständig und jeden Tag in der Ambulanz anwesend war. „Das war für viele wie eine Familie und hat ihnen Halt gegeben“, weiß Kramm. Weil sich kein Arzt fand, der die Aufgabe von Dr. Johannes Brönneke-Born übernehmen wollte, musste die Ambulanz schließen. Seitdem werden die meisten Klienten von Ambulanzen in Fulda oder Kassel betreut.

Schon die Fahrt dorthin mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sowohl eine finanzielle Belastung als auch eine Herausforderung für Menschen, die zur Hochrisikogruppe gehören, betont Maria Kramm. Einige Patienten werden nun von einer Hausarztpraxis in Bad Hersfeld betreut, für die am schwersten Erkrankten fand sich jedoch keine Lösung. Sie sind zu illegalen Drogen zurückgekehrt, mit allen schwerwiegenden Folgen. Einer ist inzwischen gestorben. „Das macht uns sehr traurig“, sagt Kerstin Blüm. (zac)

Quelle Hersfelder Zeitung 21.07; Christine Zacharias



Veranstaltung

HERNE

Aidshilfe erinnert mit roten Blumen

Am Buschmannshof leuchteten rote Rosen und Gerbera: Die Aidshilfe Herne erinnerte in Zusammenarbeit mit der Kadesch gGmbH sowie der Jugend Konflikt- und Drogenberatung am Dienstag (21.7.2020) zum Internationalen Gedenktag von Drogentoten.

Die Veranstalter waren dem Anlass entsprechend gekleidet: mit schwarzer Kleidung, rotem Mundschutz und einer Aids-Schleife. Das Ziel der Aktion ist es: – gemeinsam der Menschen zu gedenken, die Ihre Erkrankung nicht überwinden konnten, – Auflärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, – Beratung und Weitergabe von Safer-Use sowie andere Materialien, – Wissen weitergeben und verdoppeln.

Von 11 bis 15 Uhr suchten die Ehrenamtlichen das Gespräch mit Passanten und Suchtkranken, um anschließend in Erinnerung an verstorbene Drogentote die Blumen an die große Holzschleife zu stecken. Das Ziel dieser Aktion, die unter den gegebenen Hygiene- und Abstandsregelungen vor dem Busbahnhof stattfand, war, den Verstorbenen ein Gesicht zu verleihen.

„Die Arbeit der Aidshilfe ist enorm wichtig“, fand Bürgermeisterin Andrea Oehler. „Jeder Drogentote ist einer zuviel. Da ist Unterstützung vor Ort, personell und finanziell, sehr wichtig, auch wenn die Töpfe immer sehr begrenzt sind.“

Die Holzschleife. Foto: Fabian Dobbeck

 

Dr. Robert Sibbel von der Ruhr-Apotheke und gleichzeitig Sprecher der Herner Apotheken sagte: „Es wäre wichtig, ein Ladenlokal anzumieten, das dann als Anlaufpunkt dienen könnte, um zum Beispiel alte gegen neue Spritzen tauschen und vernünftig entsorgen zu können. Die Schutzhütte ist besser als nichts, aber auch keine optimale Lösung.“

Rund 20 Suchtkranke seien an der Hütte am Buschmannshof regelmäßig anzutreffen, rund 500 würde es alleine in ganz Wanne betreffen. Vor Ort beim Erinnerungsstand war das Feedback von Passanten und Suchtkranken gut, erzählt Kristin Dürre als stellvertretende Vorsitzende. „Wir haben viel Support erhalten und manche Personen waren schon vor 11 Uhr vor Ort.“

Quelle Hallo Herne; redaktionell gekürzter Beitrag



Veranstaltung

HAMM

Gedenken unter Coronabedingungen

Am 16.06.2020 hat das Drogenhilfezentrum Hamm des Arbeitskreises für Jugendhilfe e.V./Netzwerk Suchthilfe gGmbH eine kleine Gedenkfeier am Gedenkstein für verstorbene Drogenabhängige auf dem Südfriedhof in Hamm durchgeführt.

Aufgrund der COVID-19 Pandemie konnten wir nicht wie in den letzten Jahren eine große Veranstaltung stattfinden lassen. Trotzdem war es uns wichtig ein Zeichnen zu setzen und derer zu gedenken, die an den Folgen ihrer Drogensucht verstorben sind. Anwesend waren die Vertreter der Vorbereitungsgruppe, die Bürgermeisterin Frau Simshäuser, der Vorstand des Arbeitskreises für Jugendhilfe e.V., Herr Schinner, ein Patientenvertreter der Einrichtung KESH, die Pastorin Frau Pakull sowie die örtliche Presse. Nach den Redebeiträgen wurden im Vorfeld gesammelte Erinnerungen, Gedenken usw. vorgelesen und an der Gedenkstätte platziert.

Christian Gräbel



Veranstaltung

HAMELN

Gedenken im Café Inkognito

Im Cafe Inkognito in Hameln erinnerten Mitarbeiter_innen und Klient_innen an die 6 drogengebrauchenden Menschen, die in den letzten 12 Monaten verstorben sind.

Die Veranstaltung des Cafe Inkognito ist Teil einer Aktion des Trägers, der STEP die u.a. Onlineaktionen in Einrichtungen in ganz Niedersachsen am 21.07 2020 durchführten. So wurden in Hameln die Namen der verstorbenen Drogengebraucher_innen auf ein schwarzes Tuch geschrieben. Aufgrund der Corona Pandemie hatte der Gedenktag einen etwas anderen Charakter als in den Vorjahren.

So wurden 60 Rosen mit Namenskarten und dem Motto des Gedenktages 2020 #Dufehlst. Diese Rosen wurden an verschiedenen Orten niedergelegt, die die Nutzer_innen des Cafe Inkognito mit dem Thema „Sterben“ verbinden. Mit dieser Aktion sollte es gelingen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu generieren.

Kirsten Minke (2. v. re.), die Leiterin des Cafés Inkognito am Thiewall, mit Mitarbeiterin Yvonne Rissenpart (Mitte) und Teilnehmern des Gedenktages für Drogentote vor dem schwarzen Tuch, auf das die Namen der Verstorbenen geschrieben werden. Foto: Philipp Killmann



Veranstaltung

HAMBURG

Mahnwache am Hansaplatz in Hamburg-St. Georg

In den letzten Jahren wurde der bundesweite Gedenktag verstorbener Drogenkonsument*innen in Hamburg gemeinsam von den Einrichtungen Freiraum e.V., Hamburger Landesstelle für Suchtfragen e.V., Palette e.V., Therapiehilfe e.V./ Brücke e.V. und ragazza e.V. organisiert und neben dem Gedenken auch für politische Aktion und Protest genutzt. Dieses Jahr ist stark durch die Covid-19-Pandemie geprägt ist und die vielfältigen, teils dramatischen Auswirkungen dauern an. So wurde aufgrund der geltenden Kontakteinschränkungen und – empfehlungen und auch der immer noch wirkenden erhöhten Arbeitsbelastungen auf eine groß geplante Aktion verzichtet und der Fokus auf das stille Gedenken gesetzt.

Mit einer Mahnwache am Hansaplatz in Hamburg St. Georg erinnerte ragazza e.V. gemeinsam mit Angehörigen verstorbener Drogengebraucher*innen und einer Vertretung der Hamburger Landesstelle für Suchtfragen an die in den letzten Jahrzehnten verstorbenen Drogenkonsument*innen, die wir gekannt, begleitet und geschätzt haben. Dazu wurden an einer Schnur Kärtchen mit Namen der einzelnen Verstorbenen zwischen die Bäume am Hansaplatz gespannt.

Auf das aktive Verteilen von Flugblättern und weißen Rosen wurde aufgrund der Kontaktbeschränkungen in diesem Jahr verzichtet. Eine symbolische weiße Rose zierte einen kleinen Infotisch und ein Plakat zum 21. Juli informierte interessierte Bürger*innen über die Bedeutung des Tages. Außerdem wurde das Motto des diesjährigen Gedenktages „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein – ob mit oder ohne Corona/COVID 19“ aufgegriffen. Es war und ist uns ein großes Anliegen, über die soziale Situation von Drogengebraucher*innen aufzuklären und auch auf die Lebensbedingungen von drogengebrauchenden Sexarbeiter*innen in Zeiten von COVID-19 aufmerksam zu machen. Aufgrund ihrer prekären Lebenssituation in Armut und Wohnungslosigkeit und den damit verbundenen gesundheitlichen Belastungen gehören die Besucher*innen des ragazza zur Risikogruppe für eine COVID-19-Erkrankung.

Wir Kolleginnen von ragazza e.V. nahmen Abschied von einer im letzten Jahr verstorbenen langjährigen Besucherin. Wir sind glücklich, die Frau gekannt zu haben, werden sie immer in unserer Erinnerung behalten und vermissen.

Svenja

Hanfverband am 21 Juli in Hamburg

Darüber hinaus fand eine kleine Veranstaltung des Hanfverbands in Hamburg vor dem Rathaus statt. Hier wurde auf Beendigung der Kriminalisierung hingewiesen.



Veranstaltung

GELSENKIRCHEN

GELSENKIRCHEN

WIR VERGESSEN KEINEN

In diesem Jahr haben wir, wie angekündigt, mehrere Einzelaktionen in vier Stadtteilen durchgeführt. Zusammen mit unserern Klient*innen haben wir „Steine der Erinnerung“ gestaltet. Die Namen der Verstorbenen verlesen und eine Schweigeminute genutzt, um im stillen Abschied zu nehmen. Ich habe mal ein paar Fotos angehangen. Die Presse hatte leider in diesem Jahr kein Interesse an den Aktionen gezeigt.

Videoproduktion anlässlich des 21 juli

Dieser fast zehn minütige Film, der unter https://bit.ly/30i0ec4 einzusehen ist, stellt das alljährlich stattfindende Gedenken der im letzten Jahr verstorbenen Drogengebraucher*innen dar.

Die Namen verstorbener Drogengebraucher*innen werden verlesen und auf Metallschildern an einen Baum aus Holz befestigt. Dieser Baum steht ganzjährig in der Michaelskapelle in Gelsenkirchen-Bismarck.

WIR VERGESSEN KEINEN

 Herr Mattauch, katholischer Pfarrer aus der Gemeinde Schalke, leitet dieses Gedenken schon seit Jahren. Außerdem wurden wir wieder von dem Künstler Norbert Labatzki musikalisch unterstützt. Zusammen mit Gelsenkirchen packt an! Warm durch die Nacht e.V. haben wir schwarze Schlüsselanhänger mit unserem diesjährigen „Motto“ bedruckt: „Wir vergessen keinen!“.

Wir haben uns für diesen Aufdruck entschieden, weil wir in diesem Jahr stark von „Covid-19“ in unserer Arbeit beeinflusst worden sind und wir uns von diesem Leitsatz haben lenken lassen. Wir waren für die Menschen durchgehend in dieser Krise da, haben flexible auf die Umstände reagiert und Hilfe geleistet, da wo sie benötigt wurde. Und was für die Lebenden gilt, gilt für uns auch für die Toten: „Wir vergessen keinen!“.

Gedenken in Gelsenkirchen 2020

Wir haben gute Rückmeldungen von den Menschen aus der Drogenszene erhalten und werden diese Einzelaktionen in den verschiedenen Szenen auch im nächsten Jahr weiterführen. Dann vielleicht wieder begleitet von einer großen Veranstaltung am Heinrich-König-Platz. Mal sehen, wie weit wir das Virus bis dahin im Griff haben.

Jenni und das Streetworkerinnenteam

 

 



Veranstaltung

ESSEN

Gedenken am Essener Burgplatz

Am 21. Juli haben wir in Essen der verstorbenen Drogengebraucher*innen gedacht, die in 2019 an Überdosierungen, an den Langzeitfolgen des Drogengebrauchs, an Selbsttötungen aus Verzweiflung über die Lebensumstände oder an Unfällen unter Drogeneinfluss verstorben sind. Obwohl wir in Essen über ein angesehen gutes Drogenhilfesystem verfügen, können wir nicht verhindern, dass Menschen, die wir häufig über lange Zeit begleiten durften, an ihrer Sucht versterben.

Was uns bleibt ist die Traurigkeit über viel zu früh aus dem Leben geschiedene Klient*innen und der Ansporn, in unseren Bemühungen zur Überlebenshilfe nicht nachzulassen. Durch die Corona Pandemie wurde der Wert und die Notwendigkeit unseres diversifizierten und praxisnahen Hilfesystems für drogengebrauchende Menschen einmal mehr deutlich.

Zusammen mit der Aidshilfe Essen und Bella Donna, Drogenberatung für Mädchen und Frauen, war die Suchthilfe direkt auf dem Burgplatz in der Essener Innenstadt präsent, um im öffentlichen Raum jenen Menschen, die von der Gesellschaft häufig mit Argwohn betrachtet und in Vergessenheit zu geraten drohen, zu gedenken. In Sichtweite zum Essener Dom wurden für jede*n Verstorbene*n im Rahmen einer Schweigeminute Luftballons steigen gelassen und ein Gedenkbaum aus Rosen gestaltet.

Thomas



Veranstaltung

ERFURT

ERFURT

Das, was uns bleibt, sind Erinnerungen

Um diese Erinnerungen sichtbar zu machen, nahmen die Drogenhilfe Knackpunkt (eine Einrichtung der SiT – Suchthilfe in Thüringen GmbH), eine Suchtselbsthilfegruppe aus Erfurt und der Elternkreis e.V. den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen am 21.07.2019 zum Anlass des gemeinsamen Gedenkens.

Vor dem Erfurter Bahnhof konnte zur Erinnerung an Menschen, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind, ein Stern an eine Gedenktafel in Gestalt des Universums geklebt werden. In unserem Café gaben wir Angehörigen und Freunden die Gelegenheit, inne zu halten, eine Kerze anzuzünden und die Möglichkeit, sich über ihren Verlust auszutauschen. Wir gaben den Angehörigen und Freunden die Gelegenheit, inne zu halten und die Möglichkeit, sich über ihren Verlust auszutauschen.

Ebenso unterstützte die Drogenhilfe Knackpunkt die Kampagnen #hier-erinnern-menschen-an-verstorbene-drogengebraucher-innen und #DuFehlst auf ihrer Internetseite und informierte die Seitenbesucher über den Gedenktag.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Künstlern Anna Logon und Chris Veintidós begleitet. Sie machten durch ihre Musik auf dieses bewegende Thema aufmerksam und schufen gleichzeitig eine angemessene Atmosphäre des Gedenkens.“

Markus



Veranstaltung

DÜSSELDORF

DÜSSELDORF

Gedenken und Erinnerung in Düsseldorf

Eine Leine mit42 Namen hing am Worringer Platz.  42 Verstorbene Drogengebraucher*innen, von denen wir in diesem Jahr Abschied genommen haben.

Der Worringer Platz liegt unmittelbar zum Hauptbahnhof und ist ein umstrittener und verrufener Platz. Er ist sowohl Verkehrsknotenpunkt, als auch Szenetreffpunkt. Unterschiedlichste Menschen halten sich hier gemeinsam auf und verbringen Zeit miteinander in der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund eignet sich dieser Platz, um den Verstorbenen zu Gedenken.

Wie so vieles in dieser Zeit, stand auch der jährliche Gedenktag unter Auswirkungen der Covid-19 Pandemie, so dass wir uns als Organisator*innen einer Veranstaltung in Düsseldorf im öffentlichen Raum, dieses Jahr eine Alternative ausgedacht haben. Da eine Ansammlung von Menschen in dieser Zeit nicht angebracht ist, haben wir am Morgen des 21. Juli eine Installation am Drogenumschlagsplatz in Düsseldorf installiert. Enthalten waren die Namen der Verstorbenen und Plakate, welche auf den Gedenktag aufmerksam machten. Somit wurde es auch Passant*innen möglich gemacht, von diesem Tag zu erfahren.

Um 12 Uhr fand der jährliche Gedenkgottesdienst in der Elisabethkirche statt, entsprechend den allgemeinen Regelungen mit Abstands- und Hygienevorschriften. Die Anzahl der Plätze war begrenzt, sodass dieses Jahr einige Menschen, die gern bei der Andacht dabei gewesen wären, lediglich im Foyer daran teilhaben konnten. Drogengebrauchende und Angehörige bekamen in diesem Fall selbstverständlich den Vortritt beim Einlass. Der Zulauf war trotz erhöhtem organisatorischem Aufwand und den Beschränkungen groß. So konnten ungefähr 80 Menschen in der Kirche Platz haben, leider nicht alle, die teilnehmen wollten. Im Laufe des Gottesdienstes wurde wie jedes Jahr für jede*n Verstobene*n eine Kerze angezündet, durch Angehörige oder Mitarbeitende sozialer Einrichtungen und es gab Momente der Stille und des Abschiednehmens. Zudem wurden 3 Kerzen allen Unbenannten gewidmet.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die in Kooperation mit der Aidshilfe, Flingern Mobil, Komm-Pass, Drogenhilfe und dem Caritasverband vorgepackte Tüten an die Teilnehmenden der Gedenkfeier verteilt. In den Tüten befanden sich ein Stück Kuchen, ein Trinkpäckchen, ein Päckchen mit Vergissmeinnicht Samen und andere Kleinigkeiten und Aufmerksamkeiten zum Gedenktag. Diese Tüten wurden als Ersatz ausgegeben, da der Kaffee und Kuchen Treff auf dem Worringer dises Jahr nicht stattfinden konnte.

Im Kontaktladen der Düsseldorfer Drogenhilfe wurde eine kleine Gedenkstätte für die Besucher*inen hergerichtet. Mit Kerzen und Blumen wurde eine schöne Atmosphäre geschaffen und Klientel und Mitarbeiter*innen hatten die Möglichkeit persönliche Nachrichten auf Karten zu schreiben, in Gedenken an die Verstorbenen.

Vanessa Blunk