Dokumentation

Bericht & Bilder

 

Am heutigen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher:innen, welcher stets am 21.7. begangen wird, hat der Chill Out e.V. den sonnigen Sonntag für eine Aktion im öffentlichen Raum genutzt. Im Park Sanssouci klärten ehrenamtliche Aktivist:innen unterstützt von Lysander über den Tag auf, gedachten Freund:innen und Klient:innen und malten gemäß der bundesweiten Aktion Schmetterlinge auf den Asphalt. Auch der Hinweis, dass die Todeszahlen in den letzten Jahren stets stiegen und wir bei einem traurigen Rekord von 2227 Menschen im Jahr 2023 angelangt sind und das dies nicht zuletzt an einer reformbedürftigen Drogenpolitik liegt wurde thematisiert.



Dokumentation

Gedenktag erstmalig von JES Dresden veranstaltet!

Hi. Ich möchte mich zunächst kurz vorstellen: mein Name ist Anna, ich bin 28 Jahre alt und wohne in Dresden. Seit einigen Jahren bin ich in der akzeptierenden Drogenarbeit tätig, wobei ich im Sommer letzten Jahres auf die Arbeit des Bundesverbandes gestoßen bin. Ich war sofort begeistert und dachte mir, dass ich mich aufgrund meiner eigenen Biografie gern beim JES e.V. einbringen möchte. Deshalb bin ich nun seit ein paar Monaten auch als aktives Mitglied in der „Nord-Ost Schiene“ dabei. Die Strukturen für konsumierende Personen in der Stadt Dresden sind leider sehr bedürftig und die Fördermittel werden immer wieder gekürzt. Dennoch ist die Frage nach Vernetzung bei konsumierenden und ehemals konsumierenden Personen immer wieder präsent. Die Angebote der Stadt orientieren sich dabei leider größtenteils an der Abstinenz, was nicht immer im Interesse der Menschen ist. Deshalb habe ich die Gruppe JES Dresden, als Teil des Bundesverbandes, ins Leben gerufen. Wir möchten einen Raum schaffen, in dem sich konsumierende und nicht mehr konsumierende Personen zusammenfinden, sich austauschen, vernetzen, politisch aktiv werden, sich über Erfahrungen / Diskriminierung / Stigmatisierungen und über alles rund um akzeptierende Drogenarbeit sowie Substitution austauschen können. Als lose Gemeinschaft Gleichgesinnter sind wir gerade dabei ein monatliches Frühstück zu initiieren, wo sich Menschen, die sich angesprochen fühlen zusammen finden können. Wenn du also Menschen kennst, die in Dresden wohnen oder vielleicht selbst in Dresden wohnst und Bock auf unsere Gruppe hast, dann melde dich gern per E-Mail bei mir: jesDresden@web.de.

Wie die Überschrift bereits verrät, haben wir in diesem Jahr erstmalig den Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende veranstaltet. Die Vorbereitungen gestalteten sich dabei zunächst schwer und es sah kurzfristig so aus, als ob der diesjährige Gedenktag in Dresden nicht stattfinden kann. Dies lag daran, dass sie sozialen Projekte, mit denen wir den Tag sehr gern gemeinsam gestaltet hätten, aus verschiedenen Gründen absagen bzw. ihr Gedenken auf einen anderen Tag verschieben mussten. Da es mir aber ein großes Anliegen war den Gedenktag auch wirklich am 21. Juli zu veranstalten, aktivierte ich meine Freund*innen um das Gedenken an dem Tag auch umsetzen zu können. Nach mehreren Treffen und Absprachen stand unser Programm, die Aufgaben waren verteilt und wir gaben auch ein paar Tage vorher eine Pressemitteilung raus.

Den Tag gestalteten wir also am 21. Juli von 12.00 bis 18.00 Uhr im Alaunpark in Dresden, einem Stadtpark inmitten des Szeneviertels Dresden-Neustadt. Wir bauten einen kleinen Stand unter einem Pavillon auf und hatten den ganzen Tag live Musik von einem Singer-Songwriter (Instagram: michaelnetwall). Aufgrund der Hitze war zu Beginn leider nicht so viel los, aber nach und nach kamen Leute an den Stand oder fuhren mit dem Rad vorbei. Da wir ein großes Transpi mit den Worten „21. Juli internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“ an unserem Pavillon befestigt hatten, konnten auch die Vorbeifahrenden schnell erkennen, was der Hintergrund unserer Veranstaltung war. Es entstanden schöne Gespräche vielfältiger Art und Menschen wurden zur Vernetzung eingeladen. Um die gesamte Veranstaltung noch etwas interaktiver zu gestalten und das diesjährige Motto zu fokussieren, hatten wir eine Box sowie Zettel mit der Frage „Was bedeutet Konsumsicherheit für dich?“ aufgestellt. Die Antworten waren vielfältig und unterschiedlich: sichere Konsumräume sowie Abstinenzräume, flächendeckende und anonyme ärztliche Versorgung, Safer Use, Aufklärung, Prävention und keinen Suchtdruck zu haben – um nur einige zu nennen. Trotz des traurigen Anlasses, gab uns der Tag etwas Hoffnung, da wir Gleichgesinnte erreichen konnten um für eine bessere Drogenpolitik zu kämpfen.

Abschließend möchte ich nochmal Danke sagen: Danke an meine Freund*innen für die Unterstützung sowie die gemeinsame Planung und Durchführung dieses schönen Tages. Danke, an das Fachteam für Suchtprävention und Konsumkompetenz für den Pavillon und die Materialien. Danke Micha für die musikalische Begleitung. Und Danke an all die tollen Besucher*innen. Danke, dass ihr da wart und danke für die schönen Gespräche. Bis Bald!

Anna – JES Dresden



Dokumentation

Statements

Wir zeigen hier ein besonderes Video vom Gedenktag, das einige Stimmen und Forderungen einfängt. Jeder Beitrag in diesem Video ist ein eindringlicher Appell für Veränderungen, die Leben retten können und steht für mehr Menschlichkeit und Sicherheit im Umgang mit Drogen.

KONSUMSICHERHEIT FÜR ALLE(S)
So lautete das Motto des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende 2024.

Die VISIONäre haben diesen Gedenktag gemeinsam geplant und durchgeführt und verzichteten in diesem Jahr auf Redner von außen. Nicht aus Mangel an Möglichkeiten, diese Entscheidung trafen wir sehr bewusst. Dieses Jahr sollte der Gedenktag nicht nur für die Besucher*innen und Nutzer*innen sein, sondern auch von ihnen mitgestaltet werden. So hatten alle Anwesenden u.a. die Gelegenheit, ihre Vorstellungen von Konsumsicherheit mitzuteilen.

Die Mitarbeiter*innen machten den Anfang und eine Vielzahl der Gäste stieg mit ein. Forderungen von Drug Checking und Drogenkonsumräume waren zu hören. Aber auch klare Statements wie „nice people take drugs“ fanden den Weg ins Mikrofon und bewiesen wieder einmal, das Drogenkonsument*innen eine Meinung und Haltung haben, zu der sie auch öffentlich Stellung beziehen.



Dokumentation

Rede von Claudia Schieren

Mit einer eindringlichen Begrüßungsansprache zum Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende gestaltete unsere Geschäftsführerin Claudia Schieren den Anfang der Veranstaltung zum 21.07.2024 in Köln. Unter dem Motto „Konsumsicherheit für alle(s)“ betonte sie die Notwendigkeit von Mut, Innovation und Flexibilität im Umgang mit Angeboten und Hilfestellungen für Drogengebraucher*innen und wies auf fehlende Elemente und fatale finanzielle Entscheidungen in der Drogenhilfe hin. Sie erinnerte an die vielen Verstorbenen und forderte unter anderem:

  • Versorgung mit kostenlosem Naloxon Nasenspray aller Konsumenten illegaler Opioide
  • Einführung von Drug Checking in NRW
  • Reform der Substitutionsbehandlung
  • niedrigschwelligen Zugang zur Diamorphinbehandlung
  • ein Ende der Vertreibung von Drogengebrauchenden aus Innenstädten

Jeder Mensch hat das Recht auf Aufenthalt und Schutz.
Der ausschließliche Konsum von Drogen ist kein Anlass für ein Aufenthaltsverbot und Vertreibung. Konsum ist nicht strafbar und darf auch mit den genannten Maßnahmen nicht geahndet werden.



Dokumentation

„Der Gedenktag sprüht“ vs. Regen

Zeit und Regen waschen vieles fort, doch die Erinnerung bleibt. In diesem Zeitraffer-Video seht ihr, wie die VISIONäre viele Schmetterlinge auf den Boden sprühen und diese kurz vor Öffnung des Gedenktags für verstorbene Drogengebrauchende vom Regen weggewaschen werden. Jeder Schmetterling stand für einen Verstorbenen – ein Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens. ️

Lasst uns gemeinsam innehalten und derjenigen gedenken, die nicht mehr bei uns sind. Ihre Spuren mögen verschwinden, aber ihre Erinnerungen bleiben für immer in unseren Herzen.

Du fehlst!



Veranstaltung

Wien

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Elternkreis Wien, HAD-Selbsthilfegruppe,

WAS:

  • Gemeinsames Beisammensein und den verstorbenen Gedenken, mit Kerzenentzündung.
  • Wir werden gemeinsam mit der Leiterin, Frau Manuela Majer von der HAD-Selbsthilfegruppe, „Hinterbliebene Angehörige von Drogengebraucher*Innen“, das Gedenken abhalten.

WANN:

Am Sonntag dem 21.07.2024 ab 18:00 Uhr

WO:

Vor der UNO-City, 1220 Wien, Wagramer Straße 5.


Veranstaltung

Berlin – Mitte

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Birkenstube & Mühlenstube vista gGmbH

WAS:

  • Das Team der Birkenstube hat zum Gedenken an die verstorbenen Drogengebraucher*innen ein paar Grabkerzen für unsere Klient*innen aufgestellt. Ein weiterer Beitrag von unserer Seite ist das große Banner vor unserer Einrichtung.
  • Da die Birkenstube am Wochenende geschlossen hat, haben wir das Banner schon heute angebracht. Für die Partner-Einrichtung Mühlenstube, die am Wochenende geöffnet ist, erfolgt das ganze ab morgen.

WANN:

Ab Freitag dem 19.07.2024

WO:

Birkenstube: Birkenstr. 51, 10559 Berlin / Mühlenstube: Müllerstraße 120, 13349 Berlin


Veranstaltung

Delmenhorst

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Anonyme Drogenberatung Delmenhorst AWO WESER-EMS

WAS:

  • Beisammensein und den verstorbenen Gedenken,
  • An einem Stand wird es die Gelegenheit für Gespräche und Austausch mit unseren und den Mitarbeiter*innen des Hospizdienst Delmenhorst e. V. geben.
  • In Gedenken an die Verstorbenen könnenSteine bemalt und vor Ort ausgelegt werden. Entsprechende Utensilien liegen bereit.
  • Musikwünsche können per Mail an info@drob-delmenhorst.de geschickt werden. Diese werden während der Veranstaltung zu hören sein.

WANN:

Am Sonntag dem 21.07.2024 ab 14:00 Uhr

WO:

Rathausplatz Delmenhorst


Veranstaltung

Burghausen

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Deutscher Hanfverband München

WAS:

  • Gedenkmarsch
  • Am 25.07.2024 jährt sich diese ungestrafte polizeiliche Erschießung des damals 33-jährigen mutmaßlichen Cannabishändlers André Borchardt zum fünften Mal. Zum Gedenken werden wir uns am Sonntag, dem 21.07.2024 gemeinsam mit der Mutter in Burghausen zusammen finden um an dieses dramatische Unrecht zu erinnern und friedlich ein Zeichen gegen Polizeigewalt zu setzen.
  • Hierzu fordern wir von der Stadt Burghausen die Genehmigung eines kleinen Gedenksteins. Zugleich demonstrieren wir zur Unterstützung der Mehrheit der verantwortungsvollen Polizeibediensteten, gegen Polizeigewalt und für die Entwaffnung unfähiger Schützen.
  • Der Termin der Demo wurde bewusst auf den Internationalen Gedenktag für drogengebrauchende Menschen gelegt.
    Alle sind herzlich eingeladen, persönlich am Gedenkmarsch teilzunehmen und Freunde, Bekannte und Verwandte mitzubringen.

WANN:

Am Sonntag dem 21.07.2024 ab 14:00 Uhr

WO:

Berliner Platz, 84489 Burghausen,


Veranstaltung

Amberg

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Gesundheitsamt Amberg und Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Amberg

WAS:

  • Beisammensein und den verstorbenen Gedenken,
  • Gedenkgottesdienst in der Basilika St. Martin Amberg

WANN:

Am Sonntag dem 21.07.2024 ab 19:00 Uhr

WO:

In der Basilika St. Martin , Rathausstraße 8, 92224 Amberg


Veranstaltung

Speyer

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Beratungsstelle Nidro Speyer, Therapieverbund Ludwigsmühle gGmbH

WAS:

  • Gemeinsames Beisammensein und den verstorbenen Gedenken,
  • mit Sprühkreide in der Stadt Schmetterlinge malen
  • Schmetterlingstattoos, Armbänder und Stifte verteilen umso in Gespräch mit den Bürger*innen zu kommen

 

WANN:

Am Montag dem 22.07.2024 von 10:00 bis 12:00 Uhr

WO:

In der Innenstadt Speyer


Veranstaltung

Tübingen

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: Aidshilfe Tübingen-Reutlingen e.V. / Kontaktladen Janus Tübingen

WAS:

  • Gemeinsames Beisammensein und den verstorbenen Gedenken
  • Mit Rede- und Musikbeiträgen, Getränken, Grillen (Fleisch und vegetarisch) und einer Gedenkzeremonie.
  • Vor Ort wird es – bei Bedarf  – eine Kurzeinführung für Drogenabhängige in das Notfall-Medikament Naloxon geben. Außerdem stellt die Aidshilfe Fentanyl-Tests vor, die an Drogenkonsumierende auf Nachfrage verteilt werden

WANN:

Am Montag dem 22.07.2024 von 11:00 bis 14:00 Uhr

WO:

Auf dem Sternplatz in Tübingen


Veranstaltung

Fürstenfeldbruck

Gedenkveranstaltung für verstorbene Drogengebrauchende

VERANSTALTER: AID e.V P6 Neo Kontakt- und Begegnungsstätte für Suchtkranke, Caritas Suchtberatungsstelle FFB, KBO Fürstenfeldbruck

WAS:

  • Gemeinsames Beisammensein und den verstorbenen Gedenken,
  • Aufklären und sich auszutauschen

WANN:

Am Montag dem 22.07.2024 von 10:00 bis 13:00 Uhr

WO:

Am Kurt-Huber Ring, Fürstenfeldbruck/ Buchenau