Kopenhagen -Mindested for Stofbrugere, Halmtorvet
Seit vielen Jahren organisiert die dänische Gebrauchervereinigung (BrugerForeningen) den International Drug user Remembrance Day in Kopenhagen
Internationaler Gedenktag für verstorbene drogengebrauchende Menschen
Kopenhagen -Mindested for Stofbrugere, Halmtorvet
Seit vielen Jahren organisiert die dänische Gebrauchervereinigung (BrugerForeningen) den International Drug user Remembrance Day in Kopenhagen
Für einen besseren Umgang mit Tod und Trauer
Jedes Jahr sterben auch im Kreis Gütersloh Menschen am Konsum von illegalen Drogen bzw. deren Folgeerscheinungen Und jeder dieser Menschen hinterlässt Familienangehörige und Freunde. Aus diesem Grund gibt es seit 1998 den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten. Dieser geht zurück auf Ingo Marten, der am 21. Juli 1994 in Gladbeck auf bisher noch ungeklärte Ursache verstarb.
Seit mehr als 10 Jahren nutzt das Team der Caritas Sucht- und Drogenhilfe den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumten am 21.Juli, um mit Klienten nicht nur den Verstorbenen zu gedenken, sondern auch um den Klienten Kompetenzen mit an die Hand zu geben mit ihrer eigenen Trauer besser umzugehen.
Nicola Bals leitet den Cafe- und Servicebereich der Drogenberatung in Gütersloh: „Das diesjährige Angebot sollte jedem Teilnehmenden individuell die Möglichkeit geben, sich an Verstorbene zu erinnern. Daher führten wir zunächst einen Trauerspaziergang durch, bei dem jeder ein oder mehrere Naturmaterialien – Äste, Blüten, Steine o.ä. – sammeln sollte, die in irgendeiner Form mit dem Verstorbenen assoziiert werden“.
Dabei haben wir auch die Abstandregeln geachtet. Im Anschluss wurden diese Materialien dann nacheinander auf dem Fußweg vor der Drogenberatungsstelle in der Roonstraße in eine Form gelegt, die immer weiter wachsen konnte.“
Dabei erinnerten sich die Einzelnen immer wieder an ihre Verstorbenen, wie ein Teilnehmer zusammenfasst: „Man muss auch mal im Alltag an die Verstorbenen denken, sonst geht alles verloren. Und dann ist man selber nur noch traurig. Aber wenn hier dann beim Denken parallel etwas Schönes entsteht, ist es viel besser.“
So entstand auf dem Gehsteig ein sehr vergängliches Kunstwerk, welches auch Nachbarn und Passanten auffiel: „ Es ist gut, wenn im Alltag dem Tod auch ein Platz gegeben wird. Es macht krank, wenn man nicht an seine Verstorbenen denken kann, weil keine Zeit ist“, so schilderte ein Nachbar seine Eindrücke vom Gedenktag.
Nicola Bals
Gedenken der Bewohner_innen des „Hof Fleckenbühl“
Heute, am 21. Juli findet der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen statt. Drogenkonsum führt immer noch in viel zu vielen Fällen zu Leid, Krankheit und Tod. Der Gedenktag jährt sich zum zwanzigsten Mal. Trotz der Tatsache, dass in diesem Zeitraum mindestens 45.000 Menschen an den Folgen von Kriminalisierung, Schwarzmarktsubstanzen sowie HIV und Hepatitis-Infektionen verstorben sind, konnte die Gesellschaft nach und nach einige positive Veränderungen bewirken.
Die Fleckenbühler stehen für den Weg der Abstinenz. Nur der gänzliche Verzicht auf Alkohol und Drogen führt zu einem gesunden und selbstbestimmten Leben. Auch die Fleckenbühler haben in der über 35-jährigen Geschichte einige Mitbewohner an den (Spät) Folgen der Drogensucht verloren. Heute sind unsere Gedanken bei den Verstorbenen und Ihren Angehörigen.
Auf dem Friedhof in Schönstadt pflegen wir u.a. am 21.07 die Gräber von einigen Wegbegleitern und Freunden.
Quelle: www.facebook.com/diefleckenbuehler/
Gedenken im Troddwar
Der Gedenktag im Café Troddwar der Suchthilfe Aachen wurde in diesem Jahr wieder in Form eines Gedenkcafés veranstaltet. Dabei wurde das Café mit Blumensträußen dekoriert, an die dann kleine Täfelchen mit den Vornamen der im letzten Jahr verstorbenen Besucher*innen gehängt wurden. Zusätzlich hatten unserer Besucher*innen die Möglichkeit kostenlos ein Stück Kuchen zu bekommen und mit den Kolleg*innen aus unserem Kontaktcafé und der medizinischen Ambulanz ins Gespräch zu kommen.
Lorena Worms
Gedenken an verstorbene Drogengebraucher_innen in Saarbrücken
In diesem Jahr trauern wir um 47 Menschen, von denen wir wissen, dass sie seit dem 21.07.2019 einen drogenbezogenen Tod gestorben sind. Ein trauriger Rekord. Nicht alle finden sich in der offiziellen Drogenstatistik wieder. Nicht alle waren im Drogenhilfezentrum Saarbrücken bekannt. Dennoch möchten wir allen eine Stimme geben.
Seit über zwölf Jahren veranstaltet das Drogenhilfezentrum Saarbrücken innerhalb seiner Mauern eine Gedenkfeier zum 21. Juli. Gemeinsam mit Besucher_Innen, Kolleg_Innen, Politiker_Innen und Freund_Innen der Einrichtung erinnern wir uns an alle, die von uns gegangen sind.
Trotz oder vor allem wegen der aktuellen Situation sollte auch in diesem Jahr unsere Gedenkfeier stattfinden. Denn das Drogenhilfezentrum hat in diesen unsicheren Zeiten sowohl den Besucher_Innen, als auch den Mitarbeiter_Innen ein Stück Sicherheit zurückgegeben. Wie oft haben wir in den letzten Monaten von unseren Besucher_Innen gehört: „Wir sind froh, dass ihr noch da seid“, denn viele wichtige Anlaufpunkte haben auch im Saarland aufgrund der Corona Pandemie ihre Türen schließen müssen. Die Verzweiflung war von Seiten der Besucher_Innen aber auch von den Mitarbeiter_Innen des DHZ sehr groß. Dennoch hat uns die Gemeinschaft letztlich allen Halt und ein Gefühl von Sicherheit geben können. Wir wussten, dass wir uns aufeinander verlassen können. Umso schmerzhafter ist es für uns jedes Jahr so viele Menschen aus unserer Gemeinschaft verabschieden zu müssen. Dass das Drogenhilfezentrum, wenn auch unter vielen Auflagen, geöffnet bleiben konnte, war ein Erfolg. Jedoch war der Zugang zu überlebenswichtigen Angeboten im gesamten Bundesland erschwert, was im Falle einer erneuten Pandemie dringend geändert werden muss.
Am 21. Juli 2020 gestaltete Frau Christine Unrath in Zusammenarbeit mit dem Team des Drogenhilfezentrums die Gedenkfeier. Muskalisch begleitet wurde sie dabei von Felix Hubert, Max Popp und letztlich auch von Aaron Wolter sowie einem Nutzer des DHZ mit Liedern wie „Mensch“ von Herbert Grönemeyer und „Wish You Were Here“ von Pink Floyd. Gemeinsam mit allen Teilnehmern_Innen hängten wir für jeden Verstorbenen eine bunte Glasscheibe an einen großen Ast und es entstand ein Mobile, das in den Räumen des DHZ seinen Platz finden wird. Außerdem gestalteten wir Baumscheiben, in welche wir die Namen von jedem einzelnen einbrannten. An diesem Tag sangen wir gemeinsam, weinten gemeinsam, erinnerten uns und ab und zu war auch ein Lachen zu hören. Obwohl uns allen natürlich bewusst ist, dass der Drogenkonsum risikobehaftet ist, sind wir immer wieder bis ins Mark erschüttert, wenn einer unserer Lieben verstirbt. Kolleg_Innen und Freund_Innen der Einrichtung spendeten Salat und Kuchen, wir grillten. Wir sprachen über Erlebnisse, die wir mit den Verstorbenen teilten und waren froh, dass wir am diesem Tag nicht alleine sind. Immer wenn das Licht durch die Glasscheiben unseres Mobiles fiel, fühlte es sich an, als wären alle unsere Lieben ganz nah bei uns. In unseren Gedanken und in unseren Herzen.
Wir sind uns alle einig, dass wir auf unsere „interne“ Gedenkfeier nie verzichten wollen.
Elena Loës
Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen im Kreisklinikum Siegen
Um jenen Menschen zu gedenken, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind sowie öffentlich gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Drogengebrauchern vorzugehen, hat das vierköpfige Team der Substitutionsambulanz des Kreisklinikums Siegen auch in diesem Jahr wieder eine Gedenkveranstaltung zum internationalen „Drogentotengedenktag“ organisiert.
Anders als in den vergangenen Jahren entschieden sich die Verantwortlichen aufgrund der aktuellen Situation diesmal dazu, die Feier in kleinem Rahmen stattfinden zu lassen. „Bedingt durch das Coronavirus haben wir bewusst darauf verzichtet, viele Gäste einzuladen.
Dennoch ist es uns selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder ein wichtiges Anliegen, gemeinsam mit einigen unserer Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen den Drogentoten zu gedenken“, erklärt Karin Kraus, pflegerische Leiterin der Ambulanz.
So gab es im Rahmen der Veranstaltung unter anderem wieder eine feierliche Zeremonie, bei der alle Anwesenden in Gedenken an ihre verstorbenen Freunde und Bekannten Kerzen anzündeten sowie Luftballons mit den Namen der Verstorbenen an einem Baum vor der Ambulanz aufhängten.
Seit dem Jahr 2002 werden in der Substitutionsambulanz des Kreisklinikums Siegen opiatabhängige Patienten versorgt. Aktuell betreut das Team um die substituierende Oberärztin Dr. Sezer Lammers 75 Patientinnen und Patienten.
Larissa Tasci
#Dufehlst – denn es sind #52zuviel- 52 Kreuze in der Lübecker Innenstadt
Im vergangenen Jahr sind in Schleswig-Holstein insgesamt 52 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben – ein neuer Höchstwert im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren. Gemeinsam mit Betroffenen macht die AWO DrogenHilfe deshalb am 21. Juli, mit einer besonderen Aktion auf die hohen gesundheitlichen Risiken und die momentane Situation von drogenkonsumierenden Menschen aufmerksam.
Mahnmale gegen das Vergessen
52 dunkelrote Holzkreuze werden in der Lübecker Innenstadt und im Bereich ZOB/Bahnhof verteilt und ein Transparent vor dem Kontaktladen aufgehängt, um an die Verstorbenen zu erinnern
Normalerweise verzeichnet die AWO-DrogenHilfe ungefähr acht verstorbene Klient*innen innerhalb eines Jahres. In 2020 ist diese Zahl mit aktuell neun Personen, die in Lübeck verstorben sind, bereits zur Jahresmitte überschritten. Zudem rechnet die AWO mit einer durch die Schließung des Krähenteichplatzes und der dadurch fehlenden Möglichkeit eines Treffpunktes und gegenseitiger Fürsorge gestiegenen Dunkelziffer. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben außerdem die Kontakte mit den Klient*innen und Unterstützungsmöglichkeiten durch die Berater*innen massiv reduziert. Auch Todesursachen wie „Allgemeines Organversagen“ oder Krebserkrankungen ohne Hinweis auf tödlichen Drogenkonsum lassen eine hohe Dunkelziffer vermuten.
Versorgungssicherheit in der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass viele Menschen in prekären Lebenssituationen ohne Integration in das medizinische Hilfesystem nicht über einen Krankenversicherungsschutz verfügen. Aber auch bei bestehender Krankenversicherung bleiben viele von illegalen Drogen Abhängige unversorgt, da der Bedarf an Substitutionsplätzen nicht gedeckt ist. Deutschlandweit sind aktuell etwa 80.000 Opioid-Konsumierende unbehandelt.
„Diesen Zustand können und wollen wir nicht einfach hinnehmen“, betont Karin Mechnich, Leiterin der AWO DrogenHilfe. „Aus diesem Grund haben wir den Antrag gestellt, gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck und den niedergelassenen substituierenden Ärzten eine Substitutionsambulanz ins Leben zu rufen. Diese soll in enger Kooperation mit der im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft geplanten Begegnungsstätte für eine bessere medizinische Versorgung der von illegalen Drogen abhängigen Menschen sorgen.“
Qelle AWO-SH
Ein Gottesdienst „auf der Platte“
Der Gedenktag ist wie geplant mit der Unterstützung der Gastkirche an der Recklinghäuser Platte durchgeführt worden. Es gab einen Gottesdienst, der sehr ruhig und ohne große Störungen abgelaufen ist, viele unserer Klienten haben daran teilgenommen. Danach wurde eine Suppe, die von der von der Gastkirche gespendet wurde aus dem Streetwork Bus heraus verteilt.
Die DROB fertigte wie bereits vorher beschrieben ein Gedenkschild an, ein Foto davon finden sie im Anhang. Die Klienten konnten darauf ihre Gedanken und die Namen der bereits verstorbenen Konsumenten festhalten.
Es nahmen ca. 60 Personen teil.
Carina Joseph
Eine „Glücksmauer in Potsdam
Der Chill out e.V. Potsdam hat am Nachmittag des 21. Juli anlässlich des Gedenktags für die verstorbenen Drogengebraucher*innen eine Aktion vor dem Brandenburger Tor in der Fußgängermeile Potsdams veranstaltet. In Form eines Flashmops haben sich mehrere Menschen auf die Straße gelegt und ihre Umrisse wurden mit Kreide nachgezeichnet.
Darüber hinaus haben wir eine „Glücksmauer“ erstellt: vorbeigehende Passant*innen haben die Dinge dagelassen, die Ihnen im Leben den meisten Halt geben. Die Aktion sollte für die weiterhin steigende Zahl der verstorbenen Drogengebraucher*innen thematisieren und die z.T. herausfordernde Situation von drogengebrauchenden Menschen sensibilisieren. Es wurden viele interessante Gespräche mit vorbeigehenden Passant*innen geführt.
Ein großer Dank geht an die Unterstützer*innen der Aktion, die so zahlreich dabei waren und dem Verein immer wieder helfend zur Seite stehen und das Thema in Potsdam immer wieder in den öffentlichen Raum tragen.
Ein riesiges Dankeschön für das Engagement!
Kathi
Jeder Stein ist eine Erinnerung
Am 21.Juli, dem bundesweiten Gedenktag verstorbener Drogengebrauchender, wollen wir an alle Menschen erinnern, die im Kreis Paderborn in den letzten Jahren an den Folgen des Drogenkonsums gestorben sind.
In Paderborn ist im Jahr 2019 eine Person als „Drogentoter“ in der Statistik erfasst worden. Wir wissen, dass mehr Menschen an den Folgen der Drogenabhängigkeit gestorben sind. Nicht alle Menschen, die in Folge des Drogenkonsums gestorben sind, werden in der Statistik als Drogentote erfasst. Langzeitschäden des langjährigen Konsums, wie Herz- und Kreislauferkrankungen oder die Folgen unbehandelter Infektionen mit HIV oder Hepatitis C, fallen oft durch das statistische Raster.
Da dieses Jahr wegen Corona kein Infostand in der Innenstadt konnten, wurde der ganze Paderborner Innenstadtring ein Ort des Gedenkens:
Wir erinnerten an Menschen, die Teil unserer Stadt waren und die das Stadtbild mit geprägt haben. Wer ab dem 21.Juli mit offenen Augen um den Paderborner Innenstadtring geht, findet am Rand des Fußgängerweges weiß bemalte Steine, auf die in schwarz die Namen geschrieben sind.
Die Basisgruppe Drogen hat diese Aktion initiiert – Mitarbeitende aus Einrichtungen der Drogenhilfe: Drogenberatungsstelle und Lobby der Caritas, KIM Regenbogen und B2, Entgiftungsstation Nadelöhr und der Aidshilfe Paderborn.
Über 100 Namen sind auf den Steinen zu lesen, die neben den Fußwegen liegen
Aidshilfe Paderborn, Bianca Schröder
Wissen sie noch, was sie am 21.07.1994 gemacht haben?
Im Haus von Karin Stumpf in Gladbeck herrschte an diesem Tag pures Entsetzen und große Trauer. Frau Stumpf hatte die Nachricht erhalten das ihr Sohn Ingo Marten gestorben ist. Ingo war Drogengebraucher, die Umstände seines Todes sind bis heute unklar. Ingo war einer von über 1.600 Menschen die im Jahr 1994 gestorben sind und in der Statistik als „Drogentote“ geführt werden. In 2019 wurden derer 1.398 gezählt.
Wahrscheinlich wäre sein Tod lediglich eine „Nummer“ in der großen Zahl der Drogentoten geblieben, wenn seine Mutter sich nicht aktiv für das Gedenken eingesetzt hätte. Ihrem beharrlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass zum einen in Gladbeck eine Gedenkstätte errichtet wurde und das seit 1998 der 21.07. als „Gedenktag der toten Drogengebraucher“ begangen wird. Auch im Kreis Olpe verstarben in den letzten Jahren immer wieder Menschen am bzw. in Folge des Konsums von illegalen Drogen. Aus diesem Grund möchte die Suchtberatung von Caritas-AufWind in diesem Jahr den Gedenktag nutzen um auf die Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen.
Drei substituierende Ärzte im Kreis Olpe
Julia Duwe, Fachkoordinatorin der Suchtberatung und ihre Mitarbeitenden Annika Bödefeld und Nils Lüke, berichten von der Lage im Kreisgebiet. Im Rahmen der psychosozialen Begleitung (PsB) bei Substitution findet ein enger Austausch mit den opioidabhängigen Menschen und den behandelnden Ärzten statt. Im Kreis Olpe gibt es davon drei niedergelassene ÄrzteAktuell ist die Versorgung für all unsere KlientInnen sichergestellt“ so Julia Duwe. „Allerdings sind zw. ei der drei niedergelassenen Ärzte bereits über 60 Jahre alt und Nachfolger sind derzeit nicht in Sicht“, so Duwe weiter.
„Wir versuchen den Menschen unvoreingenommen zu begegnen. Im Alltag erfahren sie leider meist das Gegenteil. Der Konsum von illegalen Drogen wirkt fast immer stigmatisierend“ so die Mitarbeitenden der PsB. Die Angst vor Vor-Verurteilung kann zum sozialen Rückzug führen und die psychische Situation verschlimmern.
„Eine große Rolle spielt hier der Abbau von Vorurteilen gegenüber DrogengebraucherInnen zum Beispiel durch suchtpräventive Angebote. „Sucht kommt nicht von Drogen, sondern von betäubten Träumen, verdrängten Sehnsüchten, verschluckten Tränen, erfrorenen Gefühlen.“, zitiert Julia Duwe Eva Bilstein und Annette Voigt-Rubio. „Um die Situation der Betroffenen zu verbessern, sind zum Beispiel regelmäßige Gesprächskontakte und eine stabile Anbindung an die Suchtberatungsstelle hilfreich. Dabei sind wir auch immer auf Spenden angewiesen.“ Da die Arbeit der Suchtberatung von Caritas-AufWind nur teilweise vom Kreis finanziert wird, sind die Mitarbeitenden auf Spenden angewiesen und dankbar für jede finanzielle Unterstützung. Wer die Arbeit der Suchtberatung von Caritas-AufWind unterstützen möchte, kann dies gerne durch eine Spende an nachfolgendes Konto bewirken:
Caritas Aufwind; redaktionell gekürzter Beitrag
Ein würdiger Abschied
Ein würdiger Abschied, Zeit für Gemeinschaft und Zeit für die eigene Trauer. Trauer hat in diesem Jahr schwierige Bedingungen. Es gibt Beschränkungen und Regeln. Um so wichtiger war es uns als Suchtberatungsstelle Raum und Zeit für den Abschied in Gemeinschaft zu öffnen. Wie bereits letztes Jahr, schrieben wir in kleinem Kreis die Namen der Verstorbenen auf Steine, diesmal natürlich Open-Air. Für Neumarkt mussten wir dieses Jahr vier neue Steine beschriften.
Rest in Peace
I. Blos
Wir denken an euch
Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders. Doch natürlich war es uns ein großes Anliegen auch im Jahr, wo Corona die Welt auf den Kopf stellt, den verstorbenen Klient*innen zu gedenken. Pünktlich um 14:00Uhr läuten die Glocken der St. Lambertus Kirche in Mettmann. Alle Anwesenden auf dem Kirchplatz nutzten dieses Zeichen, um an ihre verstorbenen Freunde, Familienmitglieder oder Klienten*innen zu denken. Zum Andenken und Gedenken haben bereits vorab einige Klient*innen sogenannte Hoffnungssteine vorbereitet.
Diese bunten und beschriebenen Steine finden mit jedem, der einen mitnimmt oder in der Stadt verteilt ihren Weg in die Welt. Dieses symbolische Weitertragen des Gedenkens wirkt tröstend und schenkt Hoffnung für jeden einzelnen. Auch im kleinen Rahmen wurde deutlich, dass ein gutes Miteinander, ehrliches Gedenken und hoffnungsbringende Gespräche uns alle ein Stück weiter zusammen bringen.
Friederike Hegemann
Gedenken auf dem Wochenmarkt
Seit 2012 haben wir von JES in Marsberg verschiedene Aktionen zum Gedenktsag für verstorbene Drogenkonsument/Innen ins Leben gerufen.
Dieses Jahr fand leider kein Gedenkgottesdienst statt-den wir in den letzten Jahren etabliert hatten-weil die Klinikkirche der LWL,wo dieser jeweils stattfand,. noch nicht wieder für Gottesdienste freigegeben ist.
Glücklicherweise bekamen wir die Erlaubnis, im Rahmen des Marsberger Wochenmarktes am 22.7. von 7 bis 12 Uhr eine Mahnwache abzuhalten, um unserer verstorbenen Freunde und Angehörigen zu gedenken.
Cora Meister von JES Marsberg
Aufgrund von Corona und Ferienzeit war die Resonanz in der Bevölkerung deutlich geringer als in den letzten Jahren, doch kamen einige Interessierte zu Gesprächen und um sich zu informieren.
Für zwei kürzlich Verstorbene wurden dann noch Kerzen angezündet und gegen Mittag -zum Ende des Marktgeschehens – beendeten wir die Mahnwache und räumten unseren Platz.
Am Montag den 20.7. hatten wir in Meschede, der nächst größeren Kreisstadt, eine kleine „Vorabendfeier“ mit anschließender Diskussionsrunde. Wir hoffen, dass nächstes Jahr die Corona Krise vorüber ist und wir den Gedenktag dann wieder größer und ansprechender gestalten können
Cora