Veranstaltung

BERLIN

Wimpel für verstorbene Drogengerbaucher*innen in der SKA

In der SKA Kontakt – und Beratungsstelle wurden Wimpel mit den Namen der Verstorbenen aufgehangen, Kerzen angezündet und Blumen abgelegt. Mit Plakaten wurde vor der Einrichtung auf den Gedenktag aufmerksam gemacht. Vor der Einrichtung wurde zudem ein Kondolenztisch aufgestellt. Wie in den vergangenen Jahren konnten dort Wimpeln mit Namen und Erinnerungen an die Verstorbenen beschriftet werden. Die Wimpel wurden gesammelt, zusammengebunden und sichtbar vor der Einrichtung aufgehangen. Außerdem konnten User*innen sich eine Kerze und eine Blume mitnehmen, um diese entweder vor der Einrichtung oder an einem für sie passenden Ort abzulegen. Um 13.00 ist einer kleinen Gruppe gemeinsam zur zentralen Kundgebung am Kottbusser Tor gestartet.

Marc

Gedenken am Kottbusser Tor in Berlin

Substitution und Corona – Fluch und Segen?! So lautete das diesjährige Motto in Berlin.

Corona bietet Drogen gebrauchenden Menschen, die bisher kaum erreicht wurden, einen Zugang zum Hilfesystem und Behandlung. Für andere ist das Gefühl von Einsamkeit und Ausgrenzung gegenwärtiger denn je. Viele der 216 in Berlin Verstorbenen waren unsere Freund*innen, Klient*innen, Partner*innen und Angehörige.

Dieses Jahr durfte unsere Veranstaltung leider nicht direkt am Kotti, wo die Szene ist, stattfinden. Aber auch auf dem gegenüberliegenden Seite wurden wir wahrgenommen. Dort gab es Sitzmöglichkeiten und es wirkte aufgrund des kleineren Platzes irgendwie ruhiger. Laut Polizei waren ungefähr 80 Leute anwesend.

Alle geladenen Redner*innen sind erschienen, musikalisch wurden wir unterstützt von den „la Lalas“ und „Grog Grogsen“. Die Aktionen mit dem Beschriften der Steine und den aufsteigenden schwarzen und weißen Luftballons nach der Schweigeminute, bescherten allen noch ein visuelles Highlight. Unsere 3 neuen Banner gaben dem Platz einen schönen Rahmen, die Stimmung war gut. Nachdem jeder Stein mit dem Namen eines Verstorbenen beschriftet war, ist die Zahl 216 auf dem Platz damit ausgelegt worden.  Ein ganz besonderer Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass dieser Tag ein besonderer Tag wurde!

Martina

Gedenken bei VISTA

Der Vista Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH in Berlin hat sich an den meisten der 14 Standorte mit einem Banner am Internationalen Gedenktag beteiligt.

 

Gedenken „am Stutti“ in Berlin

Das mobile Drogenkonsumraumteam von Fixpunkt e.V. Charlottenburg-Wilmersdorf/ Berlin beteiligte sich am 21.7.2021 mit einer Aktion am Standort am Stuttgarter Platz. Hierfür wurde ein Tisch aufgebaut und Zitate von drogengebrauchenden Menschen bezüglich ihrer Stigmatisierung weltweit auf einer Wäscheleine aufgehängt, um auf den Gedenktag aufmerksam zu machen.

Es konnten eigene Botschaften auf Karten aufgeschrieben werden, welche anschließend dazu gehängt werden konnten.

Viele interessierte Passant*innen blieben stehen, um sich die Installation anzusehen. Auch bei unseren Busbesucher*innen wurde das Angebot, etwas dazu beizutragen, rege angenommen.



Veranstaltung

KEMPTEN

In Kempten wird es leider auch dieses Jahr coronabedingt keine Präsenzveranstaltung geben. Das Talk Inn unterstützt den gedenktag dennoch indem dort an verschiedenen Plätzen in der Stadt Kempten Banner zum Gedenktag aufgehängt werden. Zudem schaltet das Stadtmagazin und die „Allgäuer Zeitung“ Anzeigen zum Gedenken an verstorbene Konsument*innen.
 


Veranstaltung

Kopenhagen

Kopenhagen -Mindested for Stofbrugere, Halmtorvet

Seit vielen Jahren organisiert die dänische Gebrauchervereinigung (BrugerForeningen) den International Drug user Remembrance Day in Kopenhagen



Veranstaltung

GÜTERSLOH

Für einen besseren Umgang mit Tod und Trauer

Jedes Jahr sterben auch im Kreis Gütersloh Menschen am Konsum von illegalen Drogen bzw. deren Folgeerscheinungen Und jeder dieser Menschen hinterlässt Familienangehörige und Freunde. Aus diesem Grund gibt es seit 1998 den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten. Dieser geht zurück auf Ingo Marten, der am 21. Juli 1994 in Gladbeck auf bisher noch ungeklärte Ursache verstarb.

Seit mehr als 10 Jahren nutzt das Team der Caritas Sucht- und Drogenhilfe den Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumten am 21.Juli, um mit Klienten nicht nur den Verstorbenen zu gedenken, sondern auch um den Klienten Kompetenzen mit an die Hand zu geben mit ihrer eigenen Trauer besser umzugehen.

Nicola Bals leitet den Cafe- und Servicebereich der Drogenberatung in Gütersloh: „Das diesjährige Angebot sollte jedem Teilnehmenden individuell die Möglichkeit geben, sich an Verstorbene zu erinnern. Daher führten wir zunächst einen Trauerspaziergang durch, bei dem jeder ein oder mehrere Naturmaterialien – Äste, Blüten, Steine o.ä. – sammeln sollte, die in irgendeiner Form mit dem Verstorbenen assoziiert werden“.

Dabei haben wir auch die Abstandregeln geachtet. Im Anschluss wurden diese Materialien dann nacheinander auf dem Fußweg vor der Drogenberatungsstelle in der Roonstraße in eine Form gelegt, die immer weiter wachsen konnte.“

Dabei erinnerten sich die Einzelnen immer wieder an ihre Verstorbenen, wie ein Teilnehmer zusammenfasst: „Man muss auch mal im Alltag an die Verstorbenen denken, sonst geht alles verloren. Und dann ist man selber nur noch traurig. Aber wenn hier dann beim Denken parallel etwas Schönes entsteht, ist es viel besser.“

So entstand auf dem Gehsteig ein sehr vergängliches Kunstwerk, welches auch Nachbarn und Passanten auffiel: „ Es ist gut, wenn im Alltag dem Tod auch ein Platz gegeben wird. Es macht krank, wenn man nicht an seine Verstorbenen denken kann, weil keine Zeit ist“, so schilderte ein Nachbar seine Eindrücke vom Gedenktag.

Nicola Bals



Veranstaltung

CÖLBE

Gedenken der Bewohner_innen des „Hof Fleckenbühl“

Heute, am 21. Juli findet der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen statt. Drogenkonsum führt immer noch in viel zu vielen Fällen zu Leid, Krankheit und Tod. Der Gedenktag jährt sich zum zwanzigsten Mal. Trotz der Tatsache, dass in diesem Zeitraum mindestens 45.000 Menschen an den Folgen von Kriminalisierung, Schwarzmarktsubstanzen sowie HIV und Hepatitis-Infektionen verstorben sind, konnte die Gesellschaft nach und nach einige positive Veränderungen bewirken.

Die Fleckenbühler stehen für den Weg der Abstinenz. Nur der gänzliche Verzicht auf Alkohol und Drogen führt zu einem gesunden und selbstbestimmten Leben. Auch die Fleckenbühler haben in der über 35-jährigen Geschichte einige Mitbewohner an den (Spät) Folgen der Drogensucht verloren. Heute sind unsere Gedanken bei den Verstorbenen und Ihren Angehörigen.

Auf dem Friedhof in Schönstadt pflegen wir u.a. am 21.07 die Gräber von einigen Wegbegleitern und Freunden.

Quelle: www.facebook.com/diefleckenbuehler/



Veranstaltung

AACHEN

Gedenken im Troddwar

Der Gedenktag im Café Troddwar der Suchthilfe Aachen wurde in diesem Jahr wieder in Form eines Gedenkcafés veranstaltet. Dabei wurde das Café mit Blumensträußen dekoriert, an die dann kleine Täfelchen mit den Vornamen der im letzten Jahr verstorbenen Besucher*innen gehängt wurden. Zusätzlich hatten unserer Besucher*innen die Möglichkeit kostenlos ein Stück Kuchen zu bekommen und mit den Kolleg*innen aus unserem Kontaktcafé und der medizinischen Ambulanz ins Gespräch zu kommen.

Lorena Worms

 



Veranstaltung

SAARBRÜCKEN

Gedenken an verstorbene Drogengebraucher_innen in Saarbrücken

In diesem Jahr trauern wir um 47 Menschen, von denen wir wissen, dass sie seit dem 21.07.2019 einen drogenbezogenen Tod gestorben sind. Ein trauriger Rekord. Nicht alle finden sich in der offiziellen Drogenstatistik wieder. Nicht alle waren im Drogenhilfezentrum Saarbrücken bekannt. Dennoch möchten wir allen eine Stimme geben.

Seit über zwölf  Jahren veranstaltet das Drogenhilfezentrum Saarbrücken innerhalb seiner Mauern eine Gedenkfeier zum 21. Juli. Gemeinsam mit Besucher_Innen, Kolleg_Innen, Politiker_Innen und Freund_Innen der Einrichtung erinnern wir uns an alle, die von uns gegangen sind.

Trotz oder vor allem wegen der aktuellen Situation sollte auch in diesem Jahr unsere Gedenkfeier stattfinden. Denn das Drogenhilfezentrum hat in diesen unsicheren Zeiten sowohl den Besucher_Innen, als auch den Mitarbeiter_Innen ein Stück Sicherheit zurückgegeben. Wie oft haben wir in den letzten Monaten von unseren Besucher_Innen gehört:  „Wir sind froh, dass ihr noch da seid“, denn viele wichtige Anlaufpunkte haben auch im Saarland aufgrund der Corona Pandemie ihre Türen schließen müssen. Die Verzweiflung war von Seiten der Besucher_Innen aber auch von den Mitarbeiter_Innen des DHZ  sehr groß. Dennoch hat uns die Gemeinschaft letztlich allen Halt und ein Gefühl von Sicherheit geben können. Wir wussten, dass wir uns aufeinander verlassen können.  Umso schmerzhafter ist es für uns  jedes Jahr so viele Menschen aus unserer Gemeinschaft verabschieden zu müssen.  Dass das Drogenhilfezentrum, wenn auch unter vielen Auflagen, geöffnet bleiben konnte, war ein Erfolg. Jedoch war der Zugang zu überlebenswichtigen Angeboten im gesamten Bundesland erschwert, was im Falle einer erneuten Pandemie dringend geändert werden muss.

Am  21. Juli 2020 gestaltete Frau Christine Unrath in Zusammenarbeit mit dem Team des Drogenhilfezentrums die Gedenkfeier. Muskalisch begleitet wurde sie dabei von Felix Hubert, Max Popp und letztlich auch von Aaron Wolter sowie einem Nutzer des DHZ mit Liedern wie „Mensch“ von Herbert Grönemeyer und „Wish You Were Here“ von Pink Floyd.  Gemeinsam mit allen Teilnehmern_Innen hängten wir für jeden Verstorbenen eine bunte Glasscheibe an einen großen Ast und es entstand ein Mobile, das in den Räumen des DHZ seinen Platz finden wird. Außerdem gestalteten wir Baumscheiben, in welche wir die Namen von jedem einzelnen einbrannten. An diesem Tag sangen wir gemeinsam, weinten gemeinsam, erinnerten uns und ab und zu war auch ein Lachen zu hören. Obwohl uns allen natürlich bewusst ist, dass der Drogenkonsum risikobehaftet ist, sind wir immer wieder bis ins Mark erschüttert, wenn einer unserer Lieben verstirbt. Kolleg_Innen und Freund_Innen der Einrichtung spendeten Salat und Kuchen, wir grillten. Wir sprachen über Erlebnisse, die wir mit den Verstorbenen teilten und waren froh, dass wir am diesem Tag nicht alleine sind. Immer wenn das Licht durch die Glasscheiben unseres Mobiles fiel, fühlte es sich an, als wären alle unsere Lieben ganz nah bei uns. In unseren Gedanken und in unseren Herzen.

Wir sind uns alle einig, dass wir auf unsere „interne“  Gedenkfeier nie verzichten wollen.

Elena Loës

 



Veranstaltung

SIEGEN

Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher_innen im Kreisklinikum Siegen

Um jenen Menschen zu gedenken, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind sowie öffentlich gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Drogengebrauchern vorzugehen, hat das vierköpfige Team der Substitutionsambulanz des Kreisklinikums Siegen auch in diesem Jahr wieder eine Gedenkveranstaltung zum internationalen „Drogentotengedenktag“ organisiert.

Anders als in den vergangenen Jahren entschieden sich die Verantwortlichen aufgrund der aktuellen Situation diesmal dazu, die Feier in kleinem Rahmen stattfinden zu lassen. „Bedingt durch das Coronavirus haben wir bewusst darauf verzichtet, viele Gäste einzuladen.

Dennoch ist es uns selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder ein wichtiges Anliegen, gemeinsam mit einigen unserer Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen den Drogentoten zu gedenken“, erklärt Karin Kraus, pflegerische Leiterin der Ambulanz.

So gab es im Rahmen der Veranstaltung unter anderem wieder eine feierliche Zeremonie, bei der alle Anwesenden in Gedenken an ihre verstorbenen Freunde und Bekannten Kerzen anzündeten sowie Luftballons mit den Namen der Verstorbenen an einem Baum vor der Ambulanz aufhängten.

Seit dem Jahr 2002 werden in der Substitutionsambulanz des Kreisklinikums Siegen opiatabhängige Patienten versorgt. Aktuell betreut das Team um die substituierende Oberärztin Dr. Sezer Lammers 75 Patientinnen und Patienten.

Larissa Tasci



Veranstaltung

LÜBECK

#Dufehlst – denn es sind #52zuviel- 52 Kreuze in der Lübecker Innenstadt

Im vergangenen Jahr sind in Schleswig-Holstein insgesamt 52 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben – ein neuer Höchstwert im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren. Gemeinsam mit Betroffenen macht die AWO DrogenHilfe deshalb am 21. Juli, mit einer besonderen Aktion auf die hohen gesundheitlichen Risiken und die momentane Situation von drogenkonsumierenden Menschen aufmerksam.

Mahnmale gegen das Vergessen
52 dunkelrote Holzkreuze werden in der Lübecker Innenstadt und im Bereich ZOB/Bahnhof verteilt und ein Transparent vor dem Kontaktladen aufgehängt, um an die Verstorbenen zu erinnern

 

Normalerweise verzeichnet die AWO-DrogenHilfe ungefähr acht verstorbene Klient*innen innerhalb eines Jahres. In 2020 ist diese Zahl mit aktuell neun Personen, die in Lübeck verstorben sind, bereits zur Jahresmitte überschritten. Zudem rechnet die AWO mit einer durch die Schließung des Krähenteichplatzes und der dadurch fehlenden Möglichkeit eines Treffpunktes und gegenseitiger Fürsorge gestiegenen Dunkelziffer. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben außerdem die Kontakte mit den Klient*innen und Unterstützungsmöglichkeiten durch die Berater*innen massiv reduziert. Auch Todesursachen wie „Allgemeines Organversagen“ oder Krebserkrankungen ohne Hinweis auf tödlichen Drogenkonsum lassen eine hohe Dunkelziffer vermuten.

 Versorgungssicherheit in der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass viele Menschen in prekären Lebenssituationen ohne Integration in das medizinische Hilfesystem nicht über einen Krankenversicherungsschutz verfügen. Aber auch bei bestehender Krankenversicherung bleiben viele von illegalen Drogen Abhängige unversorgt, da der Bedarf an Substitutionsplätzen nicht gedeckt ist. Deutschlandweit sind aktuell etwa 80.000 Opioid-Konsumierende unbehandelt.

„Diesen Zustand können und wollen wir nicht einfach hinnehmen“, betont Karin Mechnich, Leiterin der AWO DrogenHilfe. „Aus diesem Grund haben wir den Antrag gestellt, gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck und den niedergelassenen substituierenden Ärzten eine Substitutionsambulanz ins Leben zu rufen. Diese soll in enger Kooperation mit der im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft geplanten Begegnungsstätte für eine bessere medizinische Versorgung der von illegalen Drogen abhängigen Menschen sorgen.“

Qelle AWO-SH



Veranstaltung

RECKLINGHAUSEN

Ein Gottesdienst „auf der Platte“

Der Gedenktag ist wie geplant mit der Unterstützung der Gastkirche an der Recklinghäuser Platte durchgeführt worden. Es gab einen Gottesdienst, der sehr ruhig und ohne große Störungen abgelaufen ist, viele unserer Klienten haben daran teilgenommen. Danach wurde eine Suppe, die von der von der Gastkirche gespendet wurde aus dem Streetwork Bus heraus verteilt.

Die DROB fertigte wie bereits vorher beschrieben ein Gedenkschild an, ein Foto davon finden sie im Anhang. Die Klienten konnten darauf ihre Gedanken und die Namen der bereits verstorbenen Konsumenten festhalten.

Es nahmen ca. 60 Personen teil.

Carina Joseph



Veranstaltung

Potsdam

Eine „Glücksmauer in Potsdam

Der Chill out e.V. Potsdam hat am Nachmittag des 21. Juli anlässlich des Gedenktags für die verstorbenen Drogengebraucher*innen eine Aktion vor dem Brandenburger Tor in der Fußgängermeile Potsdams veranstaltet. In Form eines Flashmops haben sich mehrere Menschen auf die Straße gelegt und ihre Umrisse wurden mit Kreide nachgezeichnet.

Darüber hinaus haben wir eine „Glücksmauer“ erstellt: vorbeigehende Passant*innen haben die Dinge dagelassen, die Ihnen im Leben den meisten Halt geben. Die Aktion sollte für die weiterhin steigende Zahl der verstorbenen Drogengebraucher*innen thematisieren und die z.T. herausfordernde Situation von drogengebrauchenden Menschen sensibilisieren. Es wurden viele interessante Gespräche mit vorbeigehenden Passant*innen geführt.

Ein großer Dank geht an die Unterstützer*innen der Aktion, die so zahlreich dabei waren und dem Verein immer wieder helfend zur Seite stehen und das Thema in Potsdam immer wieder in den öffentlichen Raum tragen.

Ein riesiges Dankeschön für das Engagement!

Kathi



Veranstaltung

PADERBORN

Jeder Stein ist eine Erinnerung

Am 21.Juli, dem bundesweiten Gedenktag verstorbener Drogengebrauchender, wollen wir an alle Menschen erinnern, die im Kreis Paderborn in den letzten Jahren an den Folgen des Drogenkonsums gestorben sind.

In Paderborn ist im Jahr 2019 eine Person als „Drogentoter“ in der Statistik erfasst worden. Wir wissen, dass mehr Menschen an den Folgen der Drogenabhängigkeit gestorben sind. Nicht alle Menschen, die in Folge des Drogenkonsums gestorben sind, werden in der Statistik als Drogentote erfasst. Langzeitschäden des langjährigen Konsums, wie Herz- und Kreislauferkrankungen oder die Folgen unbehandelter Infektionen mit HIV oder Hepatitis C, fallen oft durch das statistische Raster.

Da dieses Jahr wegen Corona kein Infostand in der Innenstadt konnten, wurde der ganze Paderborner Innenstadtring ein Ort des Gedenkens:

Wir erinnerten an Menschen, die Teil unserer Stadt waren und die das Stadtbild mit geprägt haben. Wer ab dem 21.Juli mit offenen Augen um den Paderborner Innenstadtring geht, findet am Rand des Fußgängerweges weiß bemalte Steine, auf die in schwarz die Namen geschrieben sind.

Die Basisgruppe Drogen hat diese Aktion initiiert – Mitarbeitende aus Einrichtungen der Drogenhilfe: Drogenberatungsstelle und Lobby der Caritas, KIM Regenbogen und B2, Entgiftungsstation Nadelöhr und der Aidshilfe Paderborn.

Über 100 Namen sind auf den Steinen zu lesen, die neben den Fußwegen liegen

Aidshilfe Paderborn, Bianca Schröder



Veranstaltung

OLPE

Wissen sie noch, was sie am 21.07.1994 gemacht haben?

Im Haus von Karin Stumpf in Gladbeck herrschte an diesem Tag pures Entsetzen und große Trauer. Frau Stumpf hatte die Nachricht erhalten das ihr Sohn Ingo Marten gestorben ist. Ingo war Drogengebraucher, die Umstände seines Todes sind bis heute unklar. Ingo war einer von über 1.600 Menschen die im Jahr 1994 gestorben sind und in der Statistik als „Drogentote“ geführt werden. In 2019 wurden derer 1.398 gezählt.

Wahrscheinlich wäre sein Tod lediglich eine „Nummer“ in der großen Zahl der Drogentoten geblieben, wenn seine Mutter sich nicht aktiv für das Gedenken eingesetzt hätte. Ihrem beharrlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass zum einen in Gladbeck eine Gedenkstätte errichtet wurde und das seit 1998 der 21.07. als „Gedenktag der toten Drogengebraucher“ begangen wird. Auch im Kreis Olpe verstarben in den letzten Jahren immer wieder Menschen am bzw. in Folge des Konsums von illegalen Drogen. Aus diesem Grund möchte die Suchtberatung von Caritas-AufWind in diesem Jahr den Gedenktag nutzen um auf die Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen.

Drei substituierende Ärzte im Kreis Olpe

Julia Duwe, Fachkoordinatorin der Suchtberatung und ihre Mitarbeitenden Annika Bödefeld und Nils Lüke, berichten von der Lage im Kreisgebiet. Im Rahmen der psychosozialen Begleitung (PsB) bei Substitution findet ein enger Austausch mit den opioidabhängigen Menschen und den behandelnden Ärzten statt. Im Kreis Olpe gibt es davon drei niedergelassene ÄrzteAktuell ist die Versorgung für all unsere KlientInnen sichergestellt“ so Julia Duwe. „Allerdings sind zw. ei der drei niedergelassenen Ärzte bereits über 60 Jahre alt und Nachfolger sind derzeit nicht in Sicht“, so Duwe weiter.

„Wir versuchen den Menschen unvoreingenommen zu begegnen. Im Alltag erfahren sie leider meist das Gegenteil. Der Konsum von illegalen Drogen wirkt fast immer stigmatisierend“ so die Mitarbeitenden der PsB. Die Angst vor Vor-Verurteilung kann zum sozialen Rückzug führen und die psychische Situation verschlimmern.

„Eine große Rolle spielt hier der Abbau von Vorurteilen gegenüber DrogengebraucherInnen zum Beispiel durch suchtpräventive Angebote. „Sucht kommt nicht von Drogen, sondern von betäubten Träumen, verdrängten Sehnsüchten, verschluckten Tränen, erfrorenen Gefühlen.“, zitiert Julia Duwe Eva Bilstein und Annette Voigt-Rubio. „Um die Situation der Betroffenen zu verbessern, sind zum Beispiel regelmäßige Gesprächskontakte und eine stabile Anbindung an die Suchtberatungsstelle hilfreich. Dabei sind wir auch immer auf Spenden angewiesen.“ Da die Arbeit der Suchtberatung von Caritas-AufWind nur teilweise vom Kreis finanziert wird, sind die Mitarbeitenden auf Spenden angewiesen und dankbar für jede finanzielle Unterstützung. Wer die Arbeit der Suchtberatung von Caritas-AufWind unterstützen möchte, kann dies gerne durch eine Spende an nachfolgendes Konto bewirken:

Caritas Aufwind;  redaktionell gekürzter Beitrag



Veranstaltung

NEUMARKT

Ein würdiger Abschied

Ein würdiger Abschied, Zeit für Gemeinschaft und Zeit für die eigene Trauer. Trauer hat in diesem Jahr schwierige Bedingungen. Es gibt Beschränkungen und Regeln. Um so wichtiger war es uns als Suchtberatungsstelle Raum und Zeit für den Abschied in Gemeinschaft zu öffnen. Wie bereits letztes Jahr, schrieben wir in kleinem Kreis die Namen der Verstorbenen auf Steine, diesmal natürlich Open-Air. Für Neumarkt mussten wir dieses Jahr vier neue Steine beschriften.

Rest in Peace

I. Blos