Veranstaltung

SCHAFFHAUSEN (Schweiz)

Gedenken in der Heroinambulanz

In der Abgabestelle für die Heroingestützte Behandlung in der Schweiz, stand ein sehr schön dekorierter Bilderrahmen, in dem eine Liste mit den Patienten eingearbeitet war, die seit Bestehen der HeGeBe Schaffhausen verstorben sind. Das Arrangement dort wurde übrigens von der Leiterin der Einrichtung umgesetzt.

Ferner gab es die Möglichkeit für die Patient_innen und Mitarbeiter_innen ein Teelicht anzuzünden um an verstorbene zu erinnern  Die vom JES Bundesverband bereitgestellten JES Armbänder stießen auf großes Interesse. Diese Veranstaltung war klein und fein und gab jedem die Möglichkeit auf die Weise zu gedenken ( oder eben auch nicht) wie er/sie wollte. Es bleibt abzuwarten ob es auch Interesse bei den Patient_innen gibt diese Aktion in Schaffhausen ein wenig auszuweiten und in die Öffentlichkeit zu tragen.

Janka

 

 

 



Veranstaltung

MANNHEIM

„Wider dem anonymen Sterben“

Wir, die Mitarbeiter_innen des Drogenvereins Mannheim e.V. gedenken am 21.07.2020 allen verstorbenen Drogenkonsument_innen und ihren Hinterbliebenen.

Wir vergessen Euch nicht!

Das Gesamtteam des Drogenvereins Mannheim e.V.

 

In Mannheim verstarben seit dem letzten Gedenktag 9 Personen an den direkten und indirekten Folgen ihres Drogenkonsums.  Der 21. Juli ist nicht nur ein Tag des Gedenkens und des Trauerns, sondern auch ein Tag, um öffentlich auf die Folgen des Drogenkonsums hinzuweisen.

Der Drogenverein Mannheim e.V. beteiligte sich mit drei Aktionen. Weithin sichtbar wurde über das Display eines Mannheimer Hochhauses auf den Gedenktag aufmerksam gemacht. Die Einspielung erschien über  den gesamten Tag.

 

Die Konkordienkirche und der Drogenverein Mannheim e.V.  luden am 21. Juli um 11 Uhr zu einem Gedenkgottesdienst ein. Natürlich stand die Kirche an diesem, wie auch an allen anderen Tagen im Jahr, für alle Menschen offen! Pfarrerin Anne Ressel erinnerte gemeinsam  mit einem Imam von der Yavuz Sultan Moschee an die Verstorbenen. Im Anschluss an den Gottesdienst gingen wir mit Interessierten in den Dialog  und thematisierten, unter welchen meist unwürdigen Bedingungen Drogengebraucher_innen leben und  sensibilisierten dafür, dass das Thema Drogentod leider immer präsent ist. Auch in der Neckarstadt West wurde der Verstorbenen gedacht. Die Kirchenglocken der Lutherkirche läuteten von 10:55 bis 11:00 als Zeichen der Anteilnahme.

Als dritte Aktion wurde an der Hausfront des Drogenvereins in K3, 11-14 ein Transparent mit den Vornamen der verstorbenen Drogenkonsument_innen der Stadt Mannheim angebracht.

DHV Mannheim



Veranstaltung

DORSTEN

Gedenken an über 90 Drogentote mit einem Gottesdienst

Seit neun Jahren begeht das Café Kick diesen Gedenktag. Das vom Caritasverband seit 1994 unterhaltene Café im Caritas-Gebäude am Westgraben ist Treffpunkt für Drogenabhängige und Rekonvaleszenten im Methadon-Programm sowie Anlaufstelle für illegale Drogen konsumierende Bürger. Zum Gedenken an die bisherigen über 90 Drogentoten von den 1970er-Jahren bis heute ist im Café ein Gedenkbaum aufgestellt mit Blättern, die mit Namen versehen sind und an die Drogentoten erinnern (Foto).

Wegen der Corona-Pandemie darf 2020 ein solches Zusammensein nicht stattfinden. Stattdessen gibt es einen Gedenkgottesdienst in der Klosterkirche der Franziskaner mit Pater Heribert Arens, Angehörigen und Klienten. Denn in den letzten 12 Monaten verstarben in Dorsten aufgrund ihres langjährigen Drogenkonsums bzw. an Folgekrankheiten vier Personen. Im ökumenischen Gottesdienst werden Steine mit den Namen der Verstorbenen um den Altar auf einem Tuch arrangiert. Der Pater liest für die Verstorbenen die Messe.

Anlässlich des Drogentotengedenktages wird in den Medien deutschlandweit über Schicksale Drogen konsumierender Menschen berichtet, um so über die lokalen Aktionen hinaus eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu erreichen.

 

20.07.2020 Auszüge aus Dorsten Transparent von Wolf Stegemann

 

 



Veranstaltung

MÜNCHEN

 

„53 Drogentote sind 53 Verstorbene zu viel“

Gründe für diese Forderungen liegen laut Margot Wagenhäuser, Leiterin des Therapieverbund Sucht der Caritas, auf der Hand. 53 Menschen verstarben im vergangenen Jahr in München an den Folgen von Drogenkonsum: „53 Drogentote sind 53 Verstorbene zu viel“, betont sie. Neben Drogenkonsumräumen bräuchten Menschen besonders im ländlicheren Raum besseren Zugang zur Substitution. Wagenhäuser warnt vor den Folgen einer solchen Vernachlässigung:  „Die schlechte Versorgungslage mit Substitutionsprogrammen im ländlichen Raum führt dazu, dass diese Menschen zu anderen Substanzen greifen.“

Erstmals ein Grußwort der Bürgermeisterin

 

Wissenschaftlichkeit statt Ideologie

Drogenpolitik brauche Expertentum und Wissenschaftlichkeit, meint Jörg Gerstenberg von prop e.V. Was in der Coronakrise zum Usus wurde, sei in der Drogenpolitik jedoch noch nicht angekommen.  Viel mehr ginge es hier noch um ideologische Debatten. Zusätzlich zu flächendeckender Substitution und Konsumräumen fordern Suchthilfeträger also auch die etwa in der Schweiz bereits erprobte Maßnahme des Drugchecking. Druckchecking ist die Möglichkeit, straffrei Drogen auf ihre Inhalte, Wirkstoffgehalte und mögliche Verunreinigungen testen lassen zu können. Besonders für jüngere Konsument*innen, die häufig auf synthetische Drogen umsteigen, sei Drugchecking ein potentieller Lebensretter, betont Klaus Fuhrmann.

„Ich möchte euch alle hier nächstes Jahr wieder sehen!“

Sichtlich emotional verliest Angelika May-Norkauer von prop e.V. die 53 Vornamen der im vergangenen Jahr verstorbenen Drogengebraucher*innen. Ob selbst Konsumierende*, Angehörige oder Sozialarbeiter*innen in der Suchthilfe – viele der Namen sind den am Marienplatz versammelten Menschen bekannt. Hinter den politischen Forderungen steckt die jahrelange Erfahrung, welche Auswirkungen Marginalisierung auf Drogengebraucher*innen hat. Jörg Gerstenberg prangert den oft gefühlten Zynismus in der Drogendebatte an: „Es steht einer offenen und humanen Gesellschaft nicht an, so über Menschen zu reden. Jedes Leben zählt!“ Nach Ende einer Schweigeminute wendet sich Olaf Ostermann, Stellvertretender Bereichsgeschäftsführer bei Condrobs e.V., an die versammelten Drogengebraucher*innen: „Passt auf euch auf. Ich möchte euch alle hier nächstes Jahr wieder sehen!“ Er weiß, viele Drogentode könnten er und seine Mitarbeiter*innen mit einem Umschwung in der bayerischen Drogenpolitik verhindern.

 

 Maskenpflicht, Abstandsmarkierungen und Co hielten uns jedoch nicht davon ab, mit unseren Forderungen an die Öffentlichkeit zu gehen, Präsenz zu zeigen und jedem Verstorbenen* eine Stimme zu geben. Nach vorangegangenen Überlegungen ob und wie man in diesem Jahr überhaupt eine Veranstaltung abhalten kann, sehen wir nun dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Zum ersten Mal hielt eine Bürgermeisterin Münchens das Grußwort und zeigte sich dabei den Betroffenen, uns Mitarbeiter*innen der Suchthilfe und Angehörigen nicht nur sehr wertschätzend, sondern auch äußerst dankbar. Auch über Ihr Angebot der Unterstützung freuen wir uns sehr und bleiben im Gespräch. Durch die vielen Pressevertreter*innen vor Ort konnten wir mit unseren Forderungen in diesem Jahr zudem auch hohe mediale Aufmerksamkeit erzeugen. Und so bleibt am Ende der Veranstaltung wieder einmal die Hoffnung, dass unser Apell an die bayerische Staatsregierung vielleicht doch noch irgendwann einmal Gehör findet.

Vanessa Cramer, stellvertretende Einrichtungsleitung Kontaktladen limit, Condrobs e.V. Gerhard Schützinger, Öffentlichkeitsarbeit, Condrobs e.V.



Veranstaltung

BONN

BONN

Medaillons für Bilder von verstorbenen Freund_innen

Aufgrund der Covid 19-Pandemie war es uns in diesem Jahr nicht möglich, in der Szene eine Gedenkinstallation aufzubauen. Den Drogengebrauchenden eine Möglichkeit des Trauerns zu geben ist normalerweise der Schwerpunkt der AIDS-Initiative im Verbund mit JES Bonn zum Gedenktag.

Deshalb haben wir dieses Jahr Medaillons/Amulette verteilt, so dass die Community hier ein Bild einer verstorbenen Freundin oder Angehörigen und eines verstorbenen Freundes oder Angehörigen einfügen konnte. Diese Idee kam sehr gut in der Szene an.

 



Veranstaltung

BERLIN MITTE

Berlin Mitte

Gedenken am Berliner Leopoldplatz

Das Projekt „Berlin Mitte – Stadt für Alle“ von Fixpunkt e.V., beging den diesjährigen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen am Leopoldplatz. In enger Zusammenarbeit mit dem sozial-ökologischen Gemeinschaftsgarten himmelbeet, war es ein Zusammenfinden des Protestes, der Aktion und der Trauer mit vielen Kooperationspartner*innen im Kiez.

Passend zum Motto des Gedenktages, „Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen müssen ein Menschenrecht sein“, war die Verdrängung am Leopoldplatz eines der bestimmenden Themen der Veranstaltung. So wie die jeweils dort angesiedelten himmelbeet sowie Drogen- und Suchtberatungsstelle Frauenladen in kürze davon betroffen sein wird, kam es bereits im Juni zu einer Räumung von Schlaflagern obdachloser, drogenkonsumierender Menschen im Kiez. Letztere trifft die Verdrängung aufgrund des brüchigen Hilfesystems, von mangelnden passenden Notschlafstellen sowie der repressiven Drogenpolitik besonders hart. Dabei zeigten andere Länder schon längst, dass es bspw. Heime und Notübernachtungen geben kann, in welcher der Gebrauch von illegalisierten Substanzen möglich ist. So z.B. die Mentlvilla in Innsbruck, Österreich. Dieser Ansatz wurde in Berlin zwar aufgrund der Corona-Krise diskutiert, aber nicht umgesetzt.

Künstlerisch auf die Marginalisierung hingewiesen hat im Programm des Tages der Verein für Wohnungslose und sozial ausgegrenzten Menschen Unter Druck – Kultur von der Strasse sowie Lari und die Pausenmusik. Des Weiteren kam es zum Vortragen von Gedichten und besinnlichen Worten der Pastorin der Nazarethkirchgemeinde, Eva Finkenstein. Der Frauenladen stellte ihre Aktion vor, bei welcher Namen von verstorbenen Drogengebrauchenden auf kleinen Steinen geschrieben und gestaltet werden konnten. Diese wurden dann in der Kontaktstelle von Fixpunkt e.V. ausgelegt. Um die letzteren Räumlichkeiten steht es allerdings auch schlecht, da diese in einem halben Jahr verlassen werden müssen.

Das Team von Fixpunkt e.V. am Leopoldplatz bedankt sich hier nochmals herzlichst bei allen Mitwirkenden des Gedenktages, welcher wieder Mals Raum für Austausch und gegenseitiger Unterstützung im Kiez geboten hat.  Julian Kaser



Veranstaltung

LEIPZIG

Ein Ort des Gedenkens im Elisenpark

Im Rahmen des Internationalen Gedenktages organisierte  die I.G.edenkstein Leipzig – eine Initiative von Angehörigen, Freund*innen,  (ehemaligen) Konsument*innen und  Sozialarbeiter*innen – jährlich am 21. Juli Veranstaltungen, um der Menschen zu gedenken, die an ihrem Drogenkonsum oder dessen Folgen verstorben sind.  Den Akteur*innen war es ein wichtiges Anliegen, einen festen Ort zu schaffen, um an die Betroffenen zu erinnern und der den Angehörigen einen Platz und Zeit für ihre Trauer bietet.  Zu diesem Zweck arbeitete die I.G.edenkstein seit über fünfzehn Jahren darauf hin, einen Gedenkstein für diese Menschen zu errichten.

Durch Benefizaktionen am jährlichen Gedenktag konnten in den vergangenen Jahren Spenden zur Finanzierung des Steines eingeworben werden. Mit Hilfe eines Steinmetz wurden Ideen für den Gedenkstein entwickelt und umgesetzt.

Da der Stein seinen Platz im öffentlichen Raum finden sollte, musste das Konzept und die Entwürfe zum Stein in vielen städtischen Gremien vorgestellt und diskutiert werden. 2020 konnte nun endlich am 21. Juli der Gedenkstein mit einer Feierstunde enthüllt und eingeweiht werden.

Gedenkstein soll zum nachdenken anregen

In seinem Grußwort betonte der Sozialbürgermeister Prof. Dr. Thomas Fabian: „Mit der Errichtung eines Gedenksteins in Leipzig wurde nun nicht nur ein Ort der Erinnerung und der Trauer geschaffen, sondern auch ein „Stein des Anstoßes“. Der Stein soll und wird uns zum Nachdenken anstoßen über unseren Umgang mit konsumierenden und drogenabhängigen Menschen. Sie verdienen gesehen und beachtet zu werden.

Grosses Interesse bei der Einweihung des Gedenktages in Leipzig

 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Dieser Satz steht in unserem Grundgesetz an erster Stelle und er benennt keinerlei Voraussetzungen für Würde. Jeder Mensch hat Würde und diese darf durch nichts und niemanden in Frage gestellt oder verletzt werden.“

Die Veranstaltung wurde durch eine Andacht unter freiem Himmel mit Pfarrer Keller abgerundet, der sich auf der Gitarre selbst begleitete. Bei Kaffee, Kuchen und Live-Musik gab es im Anschluss Raum und Zeit für Begegnungen, um Gedanken und Gefühle austauschen.

IGedenkstein

 

Im Namen der Deutschen Aidshilfe sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Eltern und Angehörigen, des JES Bundesverbands und Akzept möchte ich der IGedenkstein unseren ganz besonderen Dank aussprechen. Dank für den langen Atem und das hohe Maß an Motivation, dass sicherlich ausschlaggebend war den Weg der durch vielfältige Hürden und Barrieren auf dem Weg zum Gedenkstein in Leipzig gekennzeichnet war. Eure Initiative, die verschiedene Organisationen der Drogen, Aids und Suchthilfe sowie engagierte Selbstorganisationen in Leipzig vereint, ist ein Beispiel dafür, was man gemeinsam leisten kann.

 

 



Veranstaltung

BERLIN SPANDAU

BERLIN- SPANDAU

Gedenkbaum am Lutherplatz

Auch in diesem Jahr war das Spandauer Projekt Spax von Fixpunkt e. V. in Kooperation mit der Luthergemeinde mit einer Gedenkveranstaltung auf der Straße. Rund um den im letzten Jahr gepflanzten Gedenkbaum am Lutherplatz trafen sich am 21.07. ca. 40 Personen. Mit dabei auch einige Gesichter aus dem Gemeinwesen, der Drogenhilfe und dem Bezirksamt. Pfarrer Karsten Dierks und Spax-Mitarbeiter*innen teilten sich die Redebeiträge.

In diesem Jahr wollten wir erneut den Gedenkbaum miteinbeziehen. Im Vorfeld haben Teilnehmer*innen aus unserem Beschäftigungsprojekt eine Palisade als Schutz für den Baum gebaut. Darüber hinaus wurden Gedenktäfelchen zum Beschriften und Anhängen gebastelt. Diese Holztäfelchen stammen von unserem Soli-Zaun, der uns in den letzten Monaten als Ausgabe für Lebensmittel für unsere Klient*innen diente und auch regelmäßig großzügig von der Nachbarschaft und vom umliegenden Bäcker mit Spenden behangen wurde.

Diese Täfelchen konnten am Gedenktag beschriftet werden und schmücken nun immer noch unseren Baum. Wir sind froh, dass wir den Tag draussen mit vielen Menschen zelebrieren konnten. Unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregelungen war dies auf dem Lutherplatz sehr gut möglich.

Zum Schluss gab es wie jedes Jahr Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und viel Zeit zum Austausch. Dieser Tag bot allen Beteiligten Raum zum Gedenken und Innehalten.

 

Claudia Ehnert, Fixpunkt e. V.



Veranstaltung

LEHRTE

Bruder, du warst so jung du starbst so früh wer dich gekannt vergisst dich nie

Am 21. Juli wurde in der DroBel – Lehrte (Fachstelle für Sucht und Suchtprävention) der internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen veranstaltet. Bei schönstem Sonnenschein organisierte das JES Selbsthilfe-Hofprojekt ein Gedenken an Freunde, Verwandte und Kollegen, die dem illegalen Konsum erlagen. Musikalische Begleitung stimmte mit Gesang und Gitarre auf das emotional stark belastende, traurige Thema ein.

 

So manche Träne floss bei der Niederschrift der persönlichen Erinnerungen, in ein eigens dafür angelegtes Gedenkbuch. (Auszug Gedenkbuch) „Bruder, du warst so jung du starbst so früh wer dich gekannt vergisst dich nie“. Ähnliche, sowie sehr persönliche Eintragungen füllten schnell die Seiten unseres Gedenkbuches. Auch von der Möglichkeit einen Gedenkstein für nahestehende Personen zu gestalten, wurde reger Gebrauch gemacht. Für das leibliche Wohl gab es ein breites Angebot an Gegrilltem, sowie eine Vielzahl von selbstgemachten Salaten und Beilagen. Zum Ende der Veranstaltung wurden mit Helium gefüllte Ballons in den Himmel entlassen, die persönliche Erinnerungen trugen. Musikalisch unterlegt mit dem Song „Knocking on Havens Door“ wurde den Ballons noch lange hinterher geschaut.

Durch die Corona-Pandemie förmlich ausgehungert, an Möglichkeiten der Zusammenkunft, stellte der diesjährige Gedenktag einen besonderen Rahmen dar, der dankbar von etwa 30 Teilnehmenden angenommen wurde. Insgesamt war es ein würdiges, gelungenes Gedenken an die vielen Verstorbenen.

Kirstin Cibuk / JES Lehrte



Veranstaltung

AHLEN

AHLEN

Steine säumten den Weg von der Beratungstelle zum Hauptbahnhof

Der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen hat in der Ahlener Königstr. 9 eine lange Tradition, Aidshilfe und Suchthilfe begehen diesen Tag gemeinsam. Das vielen mittlerweile bekannte blaue Plakat mit mehr als 120 Namen von verstorbenen drogenkonsumierenden Menschen aus dem Kreis Warendorf, hing mit einigen Namen der in 2019 Verstorbenen am Haus der Beratungsstellen

Gedenkweg mit 10 Stationen von den Beratungsstellen zum Bahnhof

Um in diesem Jahr unter Corona-Bedingunen ein gemeinsames Gedenken zu ermöglichen und die Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse von Drogengebrauchenden aufmerksam zu machen, musste ein neues Veranstaltungsformat gefunden werden. So entstand die Idee zu einem Gedenkweg, der mit 10 Stationen die Beratungsstellen in der Königstraße 9 mit dem Bahnhof verbindet. Die Namen verstorbener Drogengebraucher*innen wurden auf einzelne Steine übertragen. An mehreren Öffnungstagen bestand für drogengebrauchende Menschen, die das Kontaktfenster der Drogenberatung nutzten, die Möglichkeit, eigene Gedenksteine zu gestalten. Zudem wurden 10 Hinweissteine angefertigt, sowie 10 Informationsseiten, die unter anderem auf den Gedenktag und die daran gebundenen Forderungen, den Ärztemangel in der Substitutionsversorgung sowie Naloxon und Drugchecking als lebensrettende Maßnahmen aufmerksam machten.

Mit diesen Materialien und Gedenklichtern wurden am 21. Juli 10 Gedenkstationen auf dem Weg zwischen den beiden Beratungsstellen in der Königstraße 9 und dem Ahlener Bahnhof gestaltet. Zwischen 10 und 15 Uhr war es allen möglich, hier gemeinsam oder alleine im Stillen zu gedenken, sich zu informieren, und als Zeichen des Verlustes oder der Solidarität eigene Steine hinzuzufügen.

 Passant_innen suchten das Gespräch

Etliche Passantinnen und Passanten suchten das Gespräch mit der Mitarbeiterin der Aidshilfe und dem Mitarbeiter der Jugend- und Drogenberatung, sprachen sich sehr für diese Form des Gedenkens aus, und berichteten über eigene Erfahrungen und Menschen im ihrem Umfeld. Am Kontaktfenster der Jugend- und Drogenberatung gab es zeitgleich ein Frühstücksimbissangebot mit Gesprächsmöglichkeiten unter Einhaltung der Corona-Abstandsregelungen.

 

 

 

Das Team der Aidshilfe und der Drogenhilfe



Veranstaltung

PFORZHEIM

 

Gedenken und kostenlose Testangebote

Wie schon in den vergangenen Jahren, nahmen wir den Gedenktag zum Anlass, um uns an die verstorbenen Drogengebraucher*innen zu erinnern und gleichzeitig auf deren Situation aufmerksam zu machen.

Unsere Aktion fand am 21.07.2020 ab 11 Uhr auf dem Marktplatz Pforzheim statt. Die Aidshilfe Pforzheim sowie Mitarbeiter*innen des Kontaktladens Loft haben in der Fußgängerzone Pforzheims mit beschrifteten Fliesen und Rosen an die verstorbenen Drogengebraucher*innen gedacht. Mit einem Infostand klärten wir zudem über die vielschichtigen Problemlagen sowie Forderungen zur Verbesserung der Situation für die Betroffenen auf. Für die Verschreibung und Durchführung von Naloxon-Schulungen machten wir uns in diesem Jahr besonders stark. Ebenfalls im Rahmen der Aktion gab es im Loft eine kostenlose HIV-Test-Aktion.

Das Orgateam Gedenktag

 

 

#DuFehlst ein großer Erfolg   mit Ausgangspunkt in Pforzheim

Etwa 3 Wochen vor dem Gedenktag erreichte mich eine Mail aus Pforzheim mit der Idee den Gedenktag aufgrund von Corona, mehr als sonst üblich, auch über Social Media Netzwerke zu verbreiten. Die Mail enthielt bereits einen Entwurf mit der Zahl 1398 und dem Schriftzug #DuFehlst.

 

Wir in Berlin dachten, dass diese Idee so gut ist, dass man sie über Pforzheim hinaus im gesamten Bundesgebiet nutzen sollte. Unser Team des Fachbereichs Öffentlichkeitsarbeit erstellte sogleich das Signet in verschiedenen Formaten für Webseiten, Social Media und mehr.

Nun im Rückblick zeigt sich, wie erfolgreich diese Idee war. Allein bei Facebook nutzen nach unseren Recherchen 1300 Personen /Organisationen das Logo um am 21.07 Profilbilder oder Titelbilder zu ersetzen oder es zu posten. Zudem wurde es über Twitter, Instagram und Webseiten verbreitet. Mehr noch, es gab sogar regionale Anpassungen wie z.B. in Thüringen.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen vieler bei euch, den Kolleg_innen in Pforzheim für diese tolle Idee bedanken. Dies ist ein wunderbares Beispiel, wie kreativ man den Gedenktag nutzen kann, ohne auch nur 1€ zu investieren.

Dirk Schäffer

 



Veranstaltung

FRANKFURT am Main

FRANKFURT

Im Frankfurter Bahnhofsviertel gedenken Menschen den Drogentoten

Zum Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten versammeln sich circa 80 Menschen am Kaisersack vor dem Frankfurter Hauptbahnhof.

Dienstagnachmittag am Kaisersack. Für gewöhnlich ist es hier laut und wuselig. Doch an diesem Nachmittag kehrt für eine halbe Stunde ein wenig Ruhe ein. Es ist der 21. Juli, der internationale Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten. Um ihrer zu gedenken, haben sich zirka 80 Menschen bei der von der Aids-Hilfe Frankfurt (AHF) organisierten Kundgebung versammelt.

Einige schreiben die Namen von Verstorbenen mit Kreide auf den Boden, daneben liegen Kreuze, Grablichter und weiße Rosen. Bianka Weil, Sozialarbeiterin im La Strada, einem Drogenhilfezentrum der AHF, liest 28 Namen und Altersangaben vor. Es sind die Namen derjenigen, die seit dem 22. Juli 2019, dem letztjährigen Gedenktag, an den Folgen ihres Drogenkonsums in Frankfurt gestorben sind. Viele von ihnen waren gerade mal in ihren 30ern.

 

 

Ein starkes Signal des La Strada in Frankfurt

Vor dem La Strada in der Mainzer Landstraße und vor der Einrichtung K9 in der Karlsruher Straße hängen riesige Banner mit der Aufschrift „Wir trauern um alle Drogentoten – 21. Juli – Gedenken und Protest“.

 Tag der Erinnerung und des Protests

Dass der 21. Juli eben nicht nur ein Tag der Erinnerung, sondern auch des Protests ist, macht Christian Setzepfand, Vorstand der AHF, in seiner Rede am Kaisersack deutlich. „Sicher war der Frankfurter Weg vor 30 Jahren mal ein kluger Weg“, sagt er. „Doch heute ist er keiner mehr, der uns zufriedenstellen kann.“

Seit Monaten wird über die Situation im Bahnhofsviertel diskutiert. Es gab eine Resolution von Gastronomen und Gewerbetreibenden, die sich beschwerten, dass sich Drogenabhängige seit Corona im Viertel stark ausgebreitet hätten und wesentlich aggressiver geworden seien. Daraufhin verstärkte die Polizei ihre Präsenz. „In unserer Einrichtung merken wir davon wenig“, sagt Patrizia M. Seit zwei Jahren arbeitet sie als studentische Hilfskraft im La Strada, das etwas außerhalb des Bahnhofsviertels liegt. „Aber ich bekomme mit, dass die Drogenkonsumenten sich von der Polizei eingeschüchtert fühlen. Das verursacht Stress.“

Ein Problem für die Drogenkonsumenten, das durch die Corona-Krise wieder einmal offenkundig wurde, ist der mangelnde Wohnraum. So steht ebendieses Thema im Fokus des Gedenktags. Dem Rat, das eigene Zuhause nicht zu verlassen, hätten viele Drogenkonsumenten nicht nachkommen können, weil sie über keinen festen Wohnsitz verfügten. „Wohnen ist das größte Problem unserer Klienten“, sagt Patrizia M. Viele landeten, unmittelbar nachdem sie ein Programm abschlössen oder das Gefängnis verließen, wieder auf der Straße. Die AHS fordert daher mehr Raum, in dem die Menschen sicher leben können.

Zum Abschluss der Kundgebung ergreift Herbert Drexler, der stellvertretende Geschäftsführer der Aids-Hilfe, das Wort. „Es wird viel darüber geredet, wie schlecht die Zustände im Bahnhofsviertel sind. Doch hier ist nicht alles schlecht. Hier ist auch Leben und nicht nur Sterben.“



Veranstaltung

OSNABRüCK

 Wildblumensamen erinnern an Verstorbene

Anlässlich des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebraucher_innen fand am 21. Juli eine Gedenkveranstaltung in Osnabrück statt. Den im vergangenen Jahr verstorbenen 13 Menschen wurde unter freiem Himmel gedacht.

Im Anschluss an eine ökumenische Gedenkfeier, bei der einige gesellschaftskritische Töne hörbar waren, gab es für die Anwesenden zwei weitere Wortbeiträge. Gefordert wurde unter anderem die Entkriminalisierung des Drogenkonsums, bezahlbarer Wohnraum und geeignete Unterstützung für Menschen mit einer Suchterkrankung. Die Namen der Verstorbenen wurden verlesen, Kerzen für sie angezündet und diese rund um den Gedenkstein aufgestellt. Angehörige, FreundInnen, Bekannte und MitarbeiterInnen aus sozialen Einrichtungen der Drogenhilfe haben Abschied genommen und der Verstorbenen gedacht. Im Rahmen des Gedenktages wurden in diesem Jahr kleine Beutel mit Wildblumensamen verteilt.

Mit dieser Aktion wird eine bunte Blüten-Vielfalt auf Wiesen, Balkonen, Gärten oder der freien Natur geschaffen, um an die verstorbenen Menschen zu erinnern. Organisiert wurde die Veranstaltung vom (informellen) Osnabrücker Drogenhilfenetzwerk, dem auch die Aids-Hilfe Osnabrück e.V. angehört.

Alexander

 
 

 



Veranstaltung

WUPPERTAL

Gedenkgottesdienst in der CityKirche

In Zeiten der vieles verändernden Corona-Pandemie hatten wir unsere übliche Großveranstaltung schon lange abgesagt. Aber ohne ehrendes Gedenken verstorbener Drogengebraucher*innen konnten wir den Tag natürlich nicht vorüber gehen lassen! Welcher Ort wäre passend, wo wären  Abstands- und Hygieneregeln einigermaßen gut umzusetzen?
So freuten wir uns riesig über die Zusage, den Kirchenraum der ev. CityKirche nutzen zu dürfen.
Für dieses „gute Wort zur rechten Zeit“ von Pfarrer Nattland sage ich im Namen aller HERZLICHEN DANK – ebenso an Pfarrer Ufermann sowie an die Küsterin Frau Stephan für die Unterstützung.

Nun konnten wir, Pastoralreferent Herbert Scholl und Vorbereitungsteam, den Ablauf endgültig festlegen. Weiße Rosen sollten sein – wie immer, aber nicht so viel. Diesmal am Ausgang für unsere Besucher zur Weitergabe an einen Menschen mit einem guten Wort – oder zum Mitnehmen für eine stille Erinnerung an einen verstorbenen Sohn, verstorbene Tochter, verstorbene Klienten.
Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgte diesmal Holger allein mit seiner Gitarre, damit die Lautstärke dem Kirchraum angepasst blieb. Da freute ich mich, unseren sonst tätigen „DJ“ Bernd unter den Zuhörern zu entdecken – war er doch diesmal „arbeitslos“.
Und überhaupt, „entdecken“ der ankommenden Gäste war gar nicht so einfach – MNS!
Unserer Einladung folgten Vertreter*innen aus dem professionellen Drogenhilfebereich sowie aus den auch sonst alljährlich aktiv teilnehmenden Selbsthilfegruppen/und –vereinen.
Eine besondere Ehre wurde uns zuteil durch die Anwesenheit unserer Politprominenz: Frau Ilona Schäfer (Bündnis 90/DIE GRÜNEN),  Oberbürgermeister Andreas Mucke und Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.
Herbert Scholl führte uns durch den Gottesdienst. Im Wechsel gab es Musik, wurden die vom Team gesammelten Zitate, Worte des eigenen Erlebens und Gedanken zum Thema „Wie gut ist doch ein Wort zur rechten Zeit“ vorgetragen. Auch Holger sprach über persönliches Erleben. Danke für deine offenen Worte! Alle Beiträge berührten mich, regten zum Nachdenken an, zeigten mir auf, wie schwierig es sein kann, richtige Worte zum richtigen Zeitpunkt zu finden.

Nach diesem Teil des Vormittags richtete unser Oberbürgermeister sein Wort an uns. Herzlichen Dank für die wohltuende Ansprache!
Nicht fehlen durfte zu guter Letzt dann Jürgen Heimchen, Urgestein des Gedenktags, um nach seiner Begrüßung die absolute Neuigkeit zu verkünden: Wuppertal hat eine Praxis für Diamorphinvergabe und andere Substitutionsmittel für ca. 200 Menschen! Einige Tage vor dieser Gedenkfeier konnte sie ihre Pforten öffnen. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der akzeptierenden Drogenarbeit und humanen Drogenpolitik, die unsere Stadt auszeichnet.
Eine Überraschung lag noch vor uns: Draußen auf dem Kirchplatz hatten Mitarbeiter des „Gleis 1“ ein Installation aufgebaut, betitelt „Ich bin mehr als meine Sucht“. Ich war begeistert. Auch deshalb, dass noch Passanten über diesen besonderen Tag aufmerksam gemacht werden konnten.

DANK sagen möchte ich abschließend noch einmal ALLEN, die sich Zeit genommen haben für unseren Gedenktag – aktive oder passive Teilnehmer waren. Danke für die guten Gespräche am Rande des Gottesdienstes oder danach. Für mich war es – trotz Corona – ein erfüllender Tag!

Für die Elterninitiative, Heidrun Behle

 

Eltern und Angehörige in Wuppertal der Bundesarbeitsgemeinschaft für akzeptierende Drogenarbeit haben ein beeindruckendes Video anlässlich des Gedenktages am 21 Juli produziert

https://cloud.drobs-wtal.net/index.php/s/ZGtaESjnHMQpgy8



Veranstaltung

DORTMUND

DORTMUND

Ein Stern für Dixi

Martin, den alle nur Dixi nannten, war ein Mann, der immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen hatte. Einer, der mit seiner ruhigen, zurückhaltenden Art stets positiv auffiel. Dixi, der viele Jahre suchtmittelabhängig war, ist tot: er starb im Januar im Alter von 53 Jahren – eines natürlichen Todes.* Nicht nur um ihn trauerten rund 80 Teilnehmer*innen am Internationalen Drogentotengedenktag am Mahnmal im Dortmunder Stadtgarten.

An Dortmunder Drogentote erinnern Steine im Stadtgarten

#WirBleibenZuhause“, lautete der Name einer Kampagne des Bundesministeriums für Gesundheit, gefolgt von den einleitenden Sätzen: „Damit sich das Virus langsamer verbreitet. Wer sich schützt, schützt auch andere. Vor allem unsere Älteren und gesundheitlich vorbelasteten Mitmenschen jeden Alters.“

Den Drogentoten zum Gedenken. Foto: Alex Völkel

Für jemand, der wohnungs- oder gar obdachlos und Drogen nimmt, muss dies nach Satire klingen.  Der Hashtag „Wir bleiben zuhause“ sei ein Hohn für jeden Menschen, der kein Zuhause hat, machte Jan Sosna in seiner Rede während der Veranstaltung deutlich.   Es liegt auf der Hand: Wie soll man zuhause bleiben, wenn gar kein Zuhause vorhanden ist? Hinzu kommt die Tatsache, dass gerade Drogengebraucher*innen aufgrund von Begleiterkrankungen und einer meist geschwächten körperlichen Konstitution der Risikogruppe zuzuordnen sind. Gefährdung auf der einen, fehlender Krankenversicherungsschutz auf der anderen Seite – leider keine Einzelfälle, wie in den vergangenen Corona-Wochen immer wieder klar wurde. Kein Weg führte denn auch bei der Veranstaltung am Stadtgarten drumherum, die Folgen der Pandemie für Konsument*innen von verschiedenen Seiten unter die Lupe zu nehmen.

Zum Ende der Veranstaltung und für alle, die es traf: ein weißer Luftballon, versehen mit dem Namen fliegt in den Himmel. Fotos: Susanne Meyer

In diesem Umkreis gibt es Unterstützungs- und Handlungsbedarf, der sich auch im Motto des diesjährigen Gedenktages widerspiegelte: „Versorgungssicherheit (nicht nur) in Zeiten von Corona“. Ziel müsse es daher sein, die Drogenhilfeeinrichtungen in Dortmund mit weiteren Angeboten – wie einer Diamorphinambulanz und der von der Stadt geplanten Notschlafstelle für Süchtige – noch besser auszubauen: „Damit befassen wir uns gerade“, erklärt Sosna.

Dixi hatte sich zu Lebzeiten viele Jahre lang liebevoll um die Pflege des Mahnmals im Stadtgarten gekümmert. Am Gedenktag lagen dort viele kleine Sterne, dazu Rosen und Kerzenhalter als Erinnerung an ihn wie an die Drogentoten in der Stadt. Mitglieder des Angehörigenkreises Drogen konsumierender Menschen hatten diese Gegenstände dort abgelegt – für alle Teilnehmer*innen zum Mitnehmen. Neben dem Angehörigenkreis wurde die Veranstaltung von Drogenhilfe PUR, dem Café Kick, JES Dortmund und Pfarrer Andreas Bäppler organisiert – natürlich unter Beachtung der Corona-Regeln. Zum Ende der Gedenkstunde ließen die Anwesenden weiße Luftballons, versehen mit den Namen der Toten, in den blauen Sommerhimmel steigen. Und der Angehörigenkreis weiß, dass es nicht einfach sein wird, einen Menschen zu finden, der das Mahnmal weiterhin so liebevoll pflegen wird, wie Dixi das getan hat.

Quelle Nordstadtblogger, redaktionell gekürzter Beitrag