Veranstaltung

Gelsenkirchen

Aktion zum Internationalen Gedenktag

WAS:

  • Das Arzt Mobil Gelsenkirchen / Projekt Streetwork machen in diesem Jahr wieder eine Aktion auf dem Heinrich-König-Platz, es geht um das Thema Hoffnung.
  • Unser diesjähriges Motto lautet „Die Hoffnung stirbt zu letzt!“

WANN:

Am 21.07.2023 ab 12.30 Uhr

WO:

St. Augustinuns Kirche, Heinrich-König-Platz / Gelsenkirchen



Veranstaltung

Duisburg

Zum Internationalen Gedenktag

Lädt die Aidshilfe und JES Duisburg ein

WAS:

  • Am 21.07.23 findet ab 11.00 Uhr das JES-Frühstück statt.
  • Mittags wird ein Allyshipcafé gemeinsam mit POSITHIV HANDELN angeboten.
  • Am 22.07.23 wird JES gemeinsam mit einer Duisburger Substitutionsärztin ein Naloxontraining und zusätzlich HEP C – Test und Beratung durchführen.

WANN:

Am 21.07.2023

WO:

AIDS-Hilfe Duisburg, Bismarckstr. 67 / 47057 Duisburg



Veranstaltung

Potsdam

Aktion zum Internationalen Gedenktag

Wieder Anstieg der Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Substanzkonsum – hier darf nicht weggeschaut werden!

WAS:

  • Am 21. Juli jährt sich der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen wieder einmal mit einem Anstieg der Zahlen der Menschen, die in Zusammenhang mit dem Gebrauch illegalisierter Substanzen verstorben sind. Der Chill out e.V. wird anlässlich des Gedenktages mit einer Aktion am alten Markt auf diese Entwicklung aufmerksam machen.

WANN:

Am 21.07.2023 von 13.00 – 15.00 Uhr

WO:

Am alten Markt vor dem Brandenburger Landtag



Veranstaltung

Wolfenbüttel

thumbnail of DAH_230427_Gedenktag-Plakat_A2_Digital-2_St. Johannis

Zum Internationalen Gedenktag

Die Propstei Wolfenbüttel, die Evangelische Jugend der Propstei und das Café Clara in Wolfenbüttel laden ein

WAS:

  • zu einer Andacht mit Gedenken an die verstorbenen Drogengebrauchenden
  • mit Musik, Kerzen und der Zeit der „Stille“

WANN:

Am 21.07.2023 ab 11.30 Uhr

WO:

In der St. Johannis Kirche, Glockengasse 2 / 38304 Wolfenbüttel



Veranstaltung

Dortmund

Luftballons zum Gedenktag

Angehörigenkreis drogenkonsumierender Menschen, Drogenhilfe PUR gGmbH, Drogenhilfeeinrichtung kick, JES Dortmund, Drogenberatungsstelle DROBS, NADO gGmbH laden ein

WAS:

  • Kundgebung mit musikalischer Untermalung
  • Gemeinsames Steigenlassen von Luftballons
  • Verlesen lassen der Namen der verstorbenen Drogengebraucher:innen

WANN:

Am 21.07.2023 von 12:00 – 13.00 Uhr

WO:

Im Stadtgarten – U-Bahn-Ausgang / am dortigen Gedenkstein



Veranstaltung

Amberg

Zum Gedenktag in Amberg

Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Amberg wird eine Veranstaltung zum Gedenktag abhalten um gemeinsam an die Verstorbenen zu erinnern

WAS:

  • Ab 13.30 Uhr auf den Marktplatz in Amberg mit einem Infostand und einer Gedenkinstallation (große Schwarze Kreuze) um an die Toten in Deutschland und der Region zu erinnern.
  • Um 17 Uhr findet in der Dreifaltigkeitskirche in Amberg eine Gedenkandacht statt.

WANN:

Am 21.07.2023 ab 13.30 Uhr

 



Pressemitteilung

Bundesdrogenbeauftragter

Tote mahnen zu neuer Drogenpolitik mit mehr Hilfe und weniger Strafe

Blienert: „Gedenktag ist Weckruf für mehr Solidarität, Prävention und Hilfe für suchtkranke Menschen!“

Am Freitag ist der 26. Nationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende. Bundesweit laden zahlreiche Veranstaltungen wie Gottesdienste, Gedenkminuten und weitere Aktionen zum Innehalten und Gedenken an die zahlreichen verstorbenen Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums ein. Der Beauftragte für Sucht- und Drogenpolitik Burkhard Blienert ist in Bonn, Köln und Dortmund unterwegs. 2022 sind in Deutschland 1990 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben. Für den Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert „sind das 1990 Menschenleben zu viel. Die Zahl schockiert mich immer wieder. Wir werden nicht verhindern, dass Menschen Drogen ausprobieren. Aber die 1990 Verstorbenen mahnen uns, dass wir neu über Drogen und Sucht nachdenken müssen.

Wir brauchen mehr Hilfen und weniger Strafen für Konsumierende. Wer das heutige Gedenken an die Verstorbenen ernst nimmt, muss auch mehr dafür tun, dass in Zukunft mehr Menschen überleben. Dafür müssen wir kontinuierlich in Prävention, Beratung und Unterstützung investieren. Hilfe und Unterstützung müssen personell als auch finanziell entsprechend abgesichert sein, um diejenigen schneller, direkter und effektiver erreichen zu können, die Hilfe benötigen. Das kann ihnen den Ausweg aus ihrer Abhängigkeit ermöglichen und so weitere tragische Verluste verhindern und Menschenleben retten.

Was wir dafür brauchen, ist auch eine neue politische Verantwortlichkeit unter anderem in den Ländern und zwar in den Leitungsetagen der Ministerien. An vielen Stellen wurde zu lange zu- oder gar weggeschaut! Doch gerade der heutige Gedenktag, ein für mich sehr trauriger Tag, sollte uns allen verdeutlichen: Viele Menschen könnten noch leben – mit einem anderen Umgang mit Sucht und Drogen! Darum haben wir noch viel zu tun! Dennoch stehen wir nicht gänzlich bei null: Gerade hat der Bundestag die Möglichkeiten zum Drug Checking geschaffen. Und wir haben nun die Möglichkeit mit der kontrollierten Abgabe von Cannabis beim Gesundheits- und Jugendschutz und der Prävention einen großen Schritt voranzukommen.“

Erstmals veranstaltet wurde der Gedenktag 1997, initiiert von einer Mutter eines drei Jahre zuvor an Drogen verstorbenen jungen Mannes aus Gladbeck.

Die aktuellen Zahlen der Menschen, die an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben sind, lagen 2022 bei 1990 Menschen und damit auf dem höchsten Stand seit etwa 20 Jahren. Im Jahr 2000 wurde der bisherige Höchststand mit 2030, der niedrigste 2012 mit 944 Menschen verzeichnet.

Termine des Bundesdrogenbeauftragten:

Donnerstag, 20.07.:

13.00-15.00 Uhr: AIDS-Initiative Bonn e. V., Gesprächsrunde zum Gedenktag der verstorbenen Drogengebrauchenden (14:30 Uhr Pressegespräch)

Freitag, 21.07.:

10.00-11.30 Uhr: Besuch des Kölner Gesundheitszentrums mit Drogenkonsumraum etc.

12.00-13.00 Uhr: Teilnahme am Gedenktag von Vision e. V. Köln

16.00-17.00 Uhr: Austausch Aidshilfe Dortmund e. V. und Drogenhilfeeinrichtung kick



Veranstaltung

Pirmasens

Zum Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende

Anlässlich des Gedenktags engagiert sich die städtische Jugend- und Drogenberatung und informiert zu diesen Themen.

WAS:

  • Dabei steht das sogenannte „Harm reduction“ im Vordergrund, Teil der internationalen Strategie der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
  • Zudem wird zur gemeinsamen Gestaltung eine Gedenktafel eingeladen: Passend zu den künstlerischen Gestaltungselementen des Gedenktages haben Passant*innen die Möglichkeit, für Verstorbene Schmetterlinge in Papier zu gestalten und an eine Tafel zu heften.

WANN:

Am 21.07.2023  von 14.00 – 17.00 Uhr

WO:

Vor dem Alten Rathaus (Schlossplatz, Fußgängerzone) /66953 Pirmasens



Veranstaltung

Aachen

Zum Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende

Das Café Plattform und Kiosk Troddwar des regionalen Caritasverbandes Aachen veranstaltet auch 2023 wieder den Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende mit einer Aktion

WAS:

  • Wir werden in beiden Einrichtungen eine kreative Aktion veranstalten, bei der Pappschablonen von Friedenstauben kunstvoll gestaltet und anschließend in den Einrichtungen aufgehangen werden.
  • Wer möchte kann zusätzlich die Rückseite der Tauben beispielsweise mit Erinnerungen oder Anekdoten zu Verstorbenen gestalten.
  • Im Anschluss wird es noch ein Angebot von Kaffee und Kuchen geben.
  • Dabei werden die Mitarbeitenden (Sozialarbeiter*innen, Ärztin, Krankenschwester) vor Ort sein und ein offenes Ohr für Gespräche und Anliegen unserer Besucher*innen haben.

WANN:

Am 21.07.2023  von 14.00 – 17.00 Uhr

WO:

Café Plattform, Reumontstraße 3 – 5 / 52064 Aachen
und
Kiosk Troddwar, Kaiserpl. 15 – 18 / 52062 Aachen



Pressemitteilung

Pressemitteilung zum Gedenktag 2023

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Pressemitteilung von VISION e.V. zum
Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende am 21.07.2023

Haben wir versagt? Drogentodesfälle auf Höchststand
Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert zu Gast bei VISION

 

thumbnail of Pressemitteilung-Gedenktag-2023Am 21. Juli macht VISION e.V., im Rahmen des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende, auf die dramatische Situation Drogen konsumierender Menschen und die vielfach vermeidbaren Todesfälle aufmerksam.

Die Zahl der Drogentodesstatistik des Bundeskriminalamtes für die Stadt Köln zeigt für das Jahr 2022 erneut eine Steigerung. Die Städte Köln und Leverkusen weisen gemeinsam 76 tote Männer und Frauen auf, 68 Menschen waren in Köln gemeldet.

„Diese hohen Zahlen Jahr für Jahr können wir nicht hinnehmen. Wir müssen handeln und jeder muss sich hinterfragen, ob wirklich alles getan wurde, um den tausendfachen Tod junger Menschen zu vermeiden“, so Dirk Schäffer, Vorstandsmitglied von VISION e.V.

„Drogentod ist Staatsversagen“ lautet das bundesweite Motto des 21. Juli. Mit Staat ist nicht ausschließlich die Politik gemeint. Der Staat, das sind wir, alle Bürgerinnen und Bürger. Wir alle haben versagt!

In Köln ist es uns nicht gelungen, 68 Kölner*innen vor dem Tod zu bewahren. Im ganzen Bundesgebiet haben wir nicht verhindern können, dass 1.990 Frauen und Männer, die in Verbindung mit illegalem Substanzkonsum standen, verstarben.

Claudia Schieren erklärt: „Insbesondere zum Beginn des Drogenkonsums verhindert die Illegalität und die zu erwartenden Strafen und Sanktionen in Schule, Beruf, Familie oder Freundeskreis ein frühes Outing. Die Konsument*innen verbergen ihren Konsum so lange wie möglich. Der Schritt in das Hilfesystem wird oft erst nach vielen Jahren gegangen, wenn das Leben in Illegalität, mit Schwarzmarktsubstanzen und Kriminalisierung körperliche und psychische Narben hinterlassen haben. Bei dem Bekenntnis Drogen zu konsumieren, wird eine Schublade geöffnet und wenn du da drin bist, kommst du so leicht nicht mehr raus.“

Die Schäden der bisherigen repressiven Drogenpolitik bemängelt der Bundesbeauftragte für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert seit Amtsantritt. Für ihn hat die „langjährige Fokussierung auf eine pauschale Verbotspolitik ihr Ziel verfehlt. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass wir jetzt die Chance nutzen, alte Denkmuster aufzubrechen. Mein Ansatz ist: weg von Strafe, hin zu Schutz und Hilfe! Wir brauchen mehr Prävention und Gesundheitsschutz und kein Stigma! Sucht ist eine Krankheit. Deshalb müssen wir über Drogenkonsum, über wirksame Prävention und bessere Suchthilfe offen und ehrlich sprechen. Wir brauchen mehr niedrigschwellige Hilfen, die schneller und direkter bei den Menschen ankommen: vom Drogenkonsumraum über die Substitution und die Schlafstätte für obdachlose Abhängige bin hin zum jetzt möglichen Drug Checking auch in Drogenkonsumräumen. All das sind bewährte Maßnahmen gegen den Drogenkonsum, weil diese immer auch der erste Schritt in den Ausstieg sein können. Das heißt auch, weitere Einsparungen bei der Suchthilfe sollten ein absolutes Tabu sein. Einrichtungen wie Vision Köln sind hier wichtige Partner und leisten nicht wegzudenkende wertvolle Arbeit.“

Zum 21.07.2023, dem bundesweiten Aktions- und Trauertag mit fast 100 Veranstaltungen, die von JES Gruppen, Aids- und Drogenhilfen und vielen anderen Organisationen ausgerichtet werden, findet auch bei VISION e.V. eine Veranstaltung statt.

Mit verschiedenen Aktionen, Redebeiträgen, Musik und einer Gedenkminute wollen wir an die Verstorbenen erinnern, sie SICHTBAR machen, einen Ort des Gedenkens bieten und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Wir freuen uns sehr, dass ein Gesprächspartner der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert sein wird.

Einige Entwicklungen in der Sucht- und Drogenpolitik, wie z.B. im Bereich Drug Checking beurteilt VISION e.V. positiv, sieht als Verein aber darüber hinaus weitere Handlungsbedarfe, um Todesfälle zu vermeiden. Neben der Forderung einer ausreichenden Finanzierung der Träger, als Grundlage eines hochwertigen und breitgefächerten Angebots, gilt es den Fokus auf folgende Bereiche zu lenken:

  • der Ausbau niedrigschwelliger und voraussetzungsloser Angebote, auf Grundlage des Leitbilds akzeptierender Drogenarbeit, als unverzichtbarer und erfolgreicher Bestandteil des Hilfesystems.
  • Die Senkung der Zugangshürden für die heroingestützte Behandlung.
    Die erfolgreiche Behandlungsform wird aktuell nur von ca.1500 Menschen genutzt. Hohe und medizinisch nicht begründbare Hürden verhindern den
    Zugang in diese erfolgreiche Behandlung.

„VISION hat im Besonderen die Kölner Situation im Fokus“, so die Geschäftsführung Claudia Schieren. „Im rechtsrheinischen Umfeld eskaliert seit langem der öffentliche Drogenkonsum. Eine Möglichkeit des überwachten, sauberen und straffreien Konsums im Umfeld vom Kontaktladen VISION e.V. fehlt nach wie vor. Die Inbetriebnahme eines Drogenkonsumraums in Kalk ist seit 7 Jahren in der Planung. Die Hindernisse bei der Umsetzung sind zahlreich. Der Konsumraum ist gewünscht, von Anwohner*innen, Konsument*innen und den Einrichtungen im Hilfesystem und er ist dringend notwendig“ so Schieren weiter.

So lange unsere Forderungen – auf dem Weg  eines regulierten und legalen Zugangs- nicht gehört und diskutiert werden, bleiben wir als Drogenselbsthilfe weiterhin aufmerksam, laut und manchmal auch unbequem.

Köln, 18.07.2023



Veranstaltung

Augsburg

Zum internationalen Gedenktag

Die Drogenhilfe Schwaben gGmbH gedenkt den verstorbenen Drogengebrauchern, die begleitet wird von einer social media Aktion

WAS:

  • Symbolischer Friedhof mit Forderungen zur Veränderung der Drogenpolitik
  • Gestaltung von Armbändchen am Infostand

WANN:

Am 21.07.2023 von 11.00 – 15.00 Uhr

WO:

Auf dem Königsplatz / Augsburg



Veranstaltung

Kassel

Zum Gedenken an die Verstorbenen Drogengebraucher*innen

Der Kontaktladen Café Nautilus & Strichpunkt der Drogenhilfe Nordhessen e.V. JES Kassel  und die AIDS-Hilfe Kassel e.V. laden ein

WAS:

  • 12.00 bis 14.00 Uhr Infostand in der Innenstadt
    (neben „Sinn Leffers“, Ecke obere Königsstraße / Friedrichsplatz)
    Austausch zwischen Menschen aus der Szene, Sozialarbeitenden und Interessierten
  • 15.00 bis 17.00 Uhr
    Gemeinsames Abschiednehmen am Gedenkstein
    (Holländischer Platz, Grünstreifen neben dem Parkplatz an der Uni)
    mit Musik, der Beschriftung von selbst gebastelten Sternen für die
    Verstorbenen sowie viel Liebe, Solidarität und andere Überraschungen!“

WANN:

Am 21.07.2023  von 12.00 – 17.00 Uhr

 



Veranstaltung

Neumarkt

Zum Gedenken an die Verstorbenen Drogengebraucher*innen

WAS:

  • Wir halten wieder inne. Zeit für Gemeinschaft und Zeit für die eigene Trauer.
  • Bei ruhiger Musik und Worten, zum gemeinsamen Erinnern.
  • Wir schreiben im kleinen Kreis die Namen der Verstorbenen auf Steine und legen diese vor unserer Gedenktafel ab. Für Neumarkt müssen wir dieses Jahr vier neue Steine beschriften.
  • Im Anschluss besteht auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, an einer Naloxon-Schulung teilzunehmen.

WANN:

Am 21.07.2023  ab 11.00 Uhr

WO:

In der Seelstraße 11a / 92318 Neumarkt



Veranstaltung

Berlin Spandau

Zur Erinnerung an die verstorbenen Drogengebrauer*innen

WAS:

Nunmehr zum achten Mal begehen wir gemeinsam den Gedenktag zur Erinnerung an die verstorbenen Drogengebraucher*innen in Spandau. Und wie in jedem Jahr gedenken wir der Menschen, die von uns gegangen sind. Es ist traurig und wäre in vielen Fällen vermeidbar, dass Menschen an ihrer Abhängigkeit oder ihrem Drogenkonsum sterben müssen.

Daher widmen wir diesen Tag nicht nur dem Andenken, sondern wir versammeln uns wie in jedem Jahr, um für den Erhalt der Angebote des Hilfessystems zu kämpfen und unseren Forderungen nach Veränderung Nachdruck zu verleihen.

Dieser Aufruf kann gerne an Interessierte und Betroffene weitergeleitet werden. Und wir freuen uns, wenn Sie/Ihr Euch an diesem Tag beteiligt.

Das SPAX-Team

WANN:

Am 21.07.2023  ab 13.00 Uhr

WO:

Auf dem Lutherplatz/Spandauer Neustadt

Was uns in diesem Jahr bewegt:

Auch in diesem Jahr gedenken wir wieder der Menschen aus dem Kontext unserer Angebote, welche aufgrund ihres Konsums oder Folgeerkrankungen zu früh verstorben sind.

Neueste Zahlen der WHO legen nahe, dass weltweit etwa 296 Millionen Menschen illegalisierte Drogen konsumieren. Zu verzeichnen ist Anstieg von 25% in zehn Jahren. Das spüren wir auch in unserer täglichen, die Anzahl derer, die sich an uns und die Projekte und Einrichtungen des Hilfesystems wenden, übersteigt oftmals die Kapazitäten. Fehlende Angebote, fehlender Wohnraum, Fachkräftemangel und vor allem eine unzureichende Ausfinanzierung von Angeboten prägt die aktuelle Situation. Einsparnotwendigkeiten in den Öffentlichen Haushalten haben bereits in den vergangenen Jahren zu Einschränkungen im Angebot für drogenkonsumierende Menschen geführt. Es ist zu erwarten, dass es in den nächsten Jahren nicht besser aussehen wird.

Demzufolge steigt die Zahl der Drogentoten (d.h. Menschen die unmittelbar am Konsum ihrer Substanzen versterben) seit einigen Jahren kontinuierlich. Ein Teil dieser Tode hätte durch passende Hilfsangebote verhindert werden können. Überlebenshilfen, niedrigschwellige Angebote, Konsumräume, Drugchecking, Aufklärung über die Drogengebrauch und Drogenwirkung sind wichtige Bausteine, um Menschenleben zu retten. Oftmals bieten diese niedrigschwelligen Zugänge überhaupt den Weg ins Hilfesystem, um Ausstiegsmöglichkeiten, Therapieangebote und Selbsthilfe wahrnehmen zu können.

Mehr als die Hälfte der Drogentodesfälle steht in Verbindung mit Opioiden, dieses weist auf die Versorgungskrise in der medizinischen Behandlung dieser Personengruppe hin. Ein anderer Teil der Drogentoten geht auf andere illegalisierte Substanzen zurück. Doch nicht nur den Drogenverstorbenen welche illegalisierte Drogen konsumieren, wollen wir gedenken. Denn die Mehrheit der Opfer des Drogenkonsums nutzt Substanzen, welche nicht dem Betäubungsmittel unterliegen. Zehntausende Menschen sterben jährlich an den Folgen von Tabak oder Alkoholkonsum.

Fehlende oder unzureichende Hilfsangebote im Bezirk begleitet unsere Arbeit seit Jahren. Bereits im letzten Jahr haben wir am Aktionstag „Suchtberatung“ gemeinsam mit Caritas und vista auf die Überlastung der Beratung und des Hilfesysteme hingewiesen. Mit Sorge haben wir daher die Sparvorhaben des Senats wahrgenommen: Einzelne Bezirke haben gedroht, weitere massive Einsparungen bei der Sucht- und Wohnungslosenhilfe vorzunehmen. In welche Richtung der Bezirk Spandau denkt und plant, ist noch nicht bekannt, jedoch gehen wir davon aus, dass auch wir um Veränderungen in der Angebotsgestaltung nicht herumkommen. Denn bereits in diesem Jahr werden bei eine Reihe befristeter Projekte auslaufen, eine weitere Finanzierung oder Verstetigung ist noch nicht in Aussicht gestellt. Hierdurch werden sich Einschränkungen in den niedrigschwelligen Hilfen im Bezirk ergeben.

2012 waren es noch 944 Drogen gebrauchende Menschen, die verstarben. Innnerhalb von zehn Jahren ist die Anzahl der direkt am Drogengebrauch verstorbenen auf 1.990 gestiegen. Diese dramatische Steigerung  von in vielen Fällen vermeidbaren Toten ist eine Mahnung, dass wir gemeinsam darum kämpfen müssen, unsere Angebote zu erhalten, auszubauen und zu verbessern.



Veranstaltung

Fürstenfeldbruck

Zum Gedenken an die Verstorbenen

Die P6 Neo, die Caritas & KBO laden ein

WAS:

  • Gemeinschaftlicher Stand

WANN:

Am 21.07.2023  von 10.00 – 13.00 Uhr

WO:

Am Geschwister Scholl Platz / 82256 Fürstenfeldbruck